Winamp nistet sich "illegal" in Windows ein

Neuer Ärger für Microsoft: Seit letzter Woche ist eine Software für den Mediaplayer "Winamp" auf dem Markt, die eigene Menüleisten zur Titelzeile von Windows-Applikationen hinzufügt. Dies ist laut den Microsoft-Richtlinien für Third-Party-Entwickler jedoch unzulässig.

Wie die "Computerwoche" berichtet, fürchten Marktbeobachter nun, dass das von den Browsern bekannte Gezänk auf die Mediaplayer ausgeweitet wird. Auch hier versuche Microsoft, die eigenen Produkte eng an das Betriebssystem zu binden.

Der Mediaplayer Winamp wird von der AOL-Time-Warner-Tochter Nullsoft entwickelt. Mit dem jetzt verfügbaren Plug-in habe man jedoch nichts zu tun, erklärt Brennan Underwood, Chefentwickler bei Nullsoft. Unter verschiedenen Windows-Versionen fügt die Zusatz-Software in reservierten Anwendungsbereichen Buttons hinzu. Die Nutzer können über sie beispielsweise in Musiklisten scrollen oder ausgewählte Titel spielen.

Auch Yahoo kümmert sich wenig um die Microsoft-Vorgaben für Benutzeroberflächen: Yahoo Essentials integriert den Messaging-Client in den Internet Explorer - Yahoo wird damit zur voreingestellten Startsite im Browser und zur Suchmaschine.

Ob solche Ansätze erfolgreich sind, muss sich Marktbeobachtern zufolge erst zeigen. In den vergangenen Jahren seien viele Versuche von Anbietern mit derartigen Anpassungen gescheitert, da die Anwender den zahllosen Buttons eine simple und einheitliche Oberfläche vorziehen. (Computerwoche/jma)