Business-Tauglichkeit hinterfragt

Wie sich Tablets im Business einsetzen lassen

Externe Tastatur unerlässlich

Zudem sollte eine Grundvoraussetzung nicht vergessen werden: Für das produktive Arbeiten mit den Office-Apps ist eine externe Tastatur unerlässlich. Ferner sollten iPad-Benutzer auf einen Online-Speicher wie etwa Apples iCloud zugreifen können, um den störrischen Datenaustausch über das von vielen ungeliebte iTunes zu umgehen.

Eine klare Empfehlung für die eine oder andere Office-Suite auszusprechen fällt schwer. Egal ob Office² HD von Byte Squared, Documents To Go Premium von Dataviz, Quickoffice Pro HD oder Pages, Numbers und Keynote von Apple - alle haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die Office-Apps von Apple sind am besten zu bedienen, dafür fehlt es ihnen aber an Office-Kompatibilität und Cloud-Support - nur iCloud ist möglich. Bei den anderen getesteten Apps verhält es sich umgekehrt. Viele Cloud-Features lassen sich kaum nutzen. Letztendlich muss sich eine Entscheidung an den eigenen Prioritäten orientieren. Wer auf Bedienbarkeit Wert legt, liegt bei den Apple-Apps Pages, Numbers und Keynote richtig. Wer auf möglichst große Office-Kompatibilität oder Cloud-Unterstützung angewiesen ist, fährt beispielsweise mit Office² HD besser.

Mangelhafte Office-Suiten

Ein ähnliches Bild ergibt sich in der Android-Welt, wo eine externe Tastatur zum Arbeiten ebenfalls unverzichtbar ist. Allerdings kristallisierte sich bei unseren Versuchen mit Quickoffice Pro ein klarer Favorit heraus. Für die Suite spricht im Vergleich zur Konkurrenz die klare Anordnung der Menüs. Ansonsten patzte Quickoffice Pro ebenso wie ThinkFree Office oder Document To Go bei etlichen Formatierungen. Letztlich gibt auch hier wieder der persönliche Bedienungsgeschmack den Ausschlag. Bei Googles eigener Office-Suite (früher als Google Docs bekannt), jetzt mit Google Drive verknüpft, sollte der Anwender bedenken, dass er "always on" sein müsste, um vernünftig arbeiten zu können. Gerade bei den Tablets, die nicht immer mit einer Mobilfunkkarte ausgerüstet sind, kann dies ein Problem sein.

Um unternehmensspezifische Anwendungen, egal ob aus dem CRM- oder ERP-Bereich oder anderen, zu nutzen, hat der Tablet-User häufig zwei Optionen: Die einfachste Möglichkeit ist, dass der Hersteller für Android und iOS spezielle Apps als Frontend offeriert. Hatte hier anfangs iOS klar die Nase vorn, so unterstützen mittlerweile viele Hersteller beide Plattformen.

Gibt es keinen nativen Support in Form von Apps, so wäre eventuell noch ein webbasierter Zugriff eine Alternative. Im Zuge der allgemeinen Web- und Java-Euphorie statteten fast alle Hersteller ihre Enterprise-Applikationen mit einem webbasierten Zugriff aus. iPad-User müssen hier allerdings mit der Tatsache leben, dass sich Apple bislang weigert, weit verbreitete De-facto-Standards (etwa Flash) zu unterstützen. An diesem Umstand ändert auch die Verwendung eines alternativen Browsers wie iCab Mobile nichts. Doch auch Adobe verabschiedet sich mit Android 4.1 Jelly Bean von der Flash-Unterstützung.