Von Zündkerzen ins Internet der Dinge

Wie sich Bosch zum IT-Konzern wandelt

Forschen und entwickeln

Elektronik ist immer wichtiger, schon 1958 verbaut das Unternehmen das erste Halbleiter-Produkt, die simple "Variode". Bosch versucht möglichst unabhängig zu sein, entwickelt eigene Dioden, Transistoren und integrierte Schaltkreise. 1967 erscheint die erste elektronisch Einspritzung Jetronic - wenn diese auch noch Probleme mit der Zuverlässigkeit besitzt.

Ab 1958 hat Bosch seine erste Waschmaschine im Programm, die das Unternehmen bald zum ersten Waschvollautomaten weiter entwickelt.
Ab 1958 hat Bosch seine erste Waschmaschine im Programm, die das Unternehmen bald zum ersten Waschvollautomaten weiter entwickelt.
Foto: Bosch

Viel Wert legt das Unternehmen auf die Forschung, so entsteht 1965 die Gründung des Bereichs "Forschung, Stoffe, Verfahren", die erste eigenständige Forschungsabteilung. Projekte und Aufgaben sollen unternehmensweit organisiert werden. 1961 kommt das Forschungsinstitut Berlin dazu, das bis 1988 für Grundlagenforschung zuständig ist, etwa im Bereich der integrierten Schaltungen. Die Autoindustrie bleibt bis heute größter und wichtigster Kunde. Ungewöhnlich erscheint 2010 der Bau einer Halbleiterfabrik in Reutlingen, mit 600 Millionen Euro eine der größten Investitionen der Firmengeschichte. Für den Kunden Autoindustrie ist aber auch in Deutschland die Chip-Produktion noch profitabel.

Der größte geschäftliche Misserfolg von Bosch liegt ebenfalls nur wenige Jahre zurück. 2008 kauft Bosch die Aktienmehrheit des Solar-Unternehmens Ersol Solar Energy, kann aber beim steigenden Preiswettbewerb in dieser Branche nicht mithalten. 2012 muss Bosch einen Milliardenverlust verbuchen. Ende 2013 zahlt Bosch schließlich eine "Mitgift" von 130 Millionen Euro zahlen, damit ihnen Solarworld das Unternehmen wieder abnimmt.