Wie Plakat-Werbung besser funktioniert

Mit einem speziellen Verfahren können Forscher vorhersagen, welche Menschen wie oft an welchem Plakat vorbeigehen. So lassen sich Werbekampagnen optimal planen.

Wissenschaftler am Fraunhofer IAIS haben einen Frequenzatlas entwickelt, der angibt, wie viele Leute pro Stunde an einem bestimmten Plakatstandort vorbeigehen. Er bezieht sich auf alle deutschen Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern und umfasst insgesamt 6,2 Millionen Straßenabschnitte. „Darüber hinaus arbeiten wir an Analyseverfahren, mit denen wir weitere Fragen beantworten können“, sagt Terence Dörflinger, Projektleiter am IAIS.

Welche Menschen gehen wie oft an welchem Plakat vorbei? Über ein neues Verfahren lässt sich dies vorhersagen. Werbefachleute können so Kampagnen optimal planen. Foto: Fraunhofer IAIS
Welche Menschen gehen wie oft an welchem Plakat vorbei? Über ein neues Verfahren lässt sich dies vorhersagen. Werbefachleute können so Kampagnen optimal planen. Foto: Fraunhofer IAIS
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Die Wissenschaftler können aussagen, wie häufig eine Person an einem bestimmten Plakat vorbeifährt, radelt oder geht, wie schnell sie ist und aus welchem Blickwinkel sie es sieht. Außerdem machen sie Angaben zu Geschlecht, Alter und Zielgruppe. „In einer Studie haben wir Tausende von Testpersonen mit einem GPS-Empfänger ausgestattet und eine Zeitlang ihre Wegstrecken durch die Stadt beobachtet“, so Dörflinger weiter. „In der Regel muss eine Person ein Plakat einige Male gesehen haben, damit es ihr bewusst wird. Wissen wir, welchen Weg eine Person durch die Stadt geht, können wir die Plakate entsprechend aufstellen.“

Die Forscher verwendeten komplexe Algorithmen und Verfahren, um die gesammelten Daten zu analysieren und entsprechend aufzubereiten. Dank ihrer Ergebnisse können Werbestrategen ihre Plakatkampagnen so planen, dass möglichst viele Menschen der gewünschten Zielgruppe erreicht werden. In der Schweiz sollen Medienplaner die neuen Werkzeuge bereits einsetzen. Es sollen sich überdies damit sogar online Kampagnen selber zusammenstellen lassen.

Die Forscher demonstrieren auf der CeBIT vom 4. bis 9. März ihre Analysewerkzeuge. (dsc)

Halle 9, Stand B36

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