Big Data

Wie Analytics die Welt übernehmen

Neue Werkzeuge versprechen Anwender im Business mit immer mehr Informationen auszurüsten, aber es gibt einige Fallstricke.

Es ist jetzt fast vier Jahre her, dass der Investor und Unternehmer Marc Andreessen verkündete, dass Software "die Welt übernehmen wird", die Belege dafür seien evident. Die digitale Transformation wirke sich in Unternehmen und Branchen gleichermaßen aus, egal ob es um Landwirtschaft, Werbung oder Finanzdienstleistungen gehe.

Data Analytics erobern die (IT-)Welt.
Data Analytics erobern die (IT-)Welt.
Foto: scandinaviastock - Fotolia.com

Nun macht sich ein ähnlicher Trend auf, Business Software "zu übernehmen" - um die Phrase aufzunehmen. In den vergangenen Wochen haben SAP, Salesforce.com, Tibco Systems und Oracle neue Analytics-Tools angekündigt, vergangenes Monat hat IBM noch dazu erklärt, vier Milliarden Dollar unter anderem in die Entwicklung von Business Intelligence (BI) zu stecken. Die Liste der Namen könnte noch weiter fortgeführt werden.

BI-Werkzeuge für jedermann

Einfach zu bedienende Analytics-Werkzeuge werden immer gebräuchlicher und legen Business-Intelligence-Fähigkeiten in immer mehr Hände. "In der Vergangenheit wurde Analytics nur von wenigen Auserwählten genutzt, um smarte Business-Entscheidungen zu treffen", so Brad Peters, Mitbegründer, Chairman und Chief Product Officer von Birst, einem Anbieter von BI aus der Cloud, der gerade 65 Millionen Dollar an weiterem Starkapital gesammelt hat.

Aktuell erkennen Unternehmen, dass sie nun die Chance haben, immer mehr Daten und Werkzeuge für deren Analyse an Mitarbeiter auszugeben. Damit demokratisieren sie die Macht über die Daten und fällen dadurch mehr und bessere Entscheidungen, so Peters.

Als Folge werden Data Scientists noch rarer und die Nachfrage danach noch größer, auch der Gruppendruck in Organisationen nimmt zu, meint Kirk Borne, Informatiker und Professor an der George Mason University.

Unterm Strich findet sich heute Analytics in allen Bereichen der Business-Software. Bleibt die Frage, ob das auch wirklich eine gute Sache ist. "Wenn man die Daten in die Hände derer legt, die damit auch umgehen können, dann kann sich die IT auf ihre ureigenen Aufgaben wie Data Governance, Security und Infrastruktur, Datensammlung, Wartung und Support konzentrieren, statt ständig irgendwelche Reports zu generieren", sagt Francois Ajenstat, Vice President of Product Management bei Tableau Software. "Die besten Einsichten gewinnt man durch von den Mitarbeitern erstellte Dashboards auf Basis einer gepflegten Infrastruktur."