Wer zu spät testet, verschleudert Geld

Testwerkzeuge selten im Einsatz

Angesichts dieser Fehlentwicklungen stellt sich natürlich die Frage, weshalb die Firmen das Thema Software-Testing nicht konsequenter angehen. Rudolf van Megen, CEO der SQS AG, beobachtet in vielen Unternehmen, dass zwar Testwerkzeuge angeschafft werden, diese aber nur teilweise oder gar nicht zum Einsatz kommen. Ursache dafür sei, dass die Tools nur einen eingeschränkten Nutzen bringen, wenn nicht gleichzeitig eine Testorganisation mit entsprechendem Know-how aufgebaut wird. So würden die angebotenen Produkte zum Beispiel keine Auskunft darüber geben, welche Funktionen oder Business-Prozesse überhaupt getestet werden müssen.

Die Lösungen der marktführenden Hersteller bieten die Möglichkeit, vor allem die mechanischen Aspekte des Testens zu automatisieren, so etwa die Ausführung von Testskripts oder die Dokumentation von Testergebnissen. Damit die Tests aber in Übereinstimmung mit den Geschäftsprozessen laufen, benötigt man zusätzliche Methoden, anhand derer die Mitarbeiter überhaupt Geschäftsfälle für den Test auswählen und priorisieren können. Erfolgskritischer als die Werkzeuge selbst sind deshalb laut van Megen das Verstehen und Implementieren des Testprozesses. Das erfordert jedoch eine Testorganisation, die über den Tellerrand der rein operativen und mechanischen Arbeitsschritte hinausschaut und einen übergreifenden Ansatz in Form eines Brückenschlags zur Fachseite und deren Vorgaben sicherstellt.