Ein Viertel hat innerlich gekündigt

Wenig Lob von Führungskräften

Es fehlt an Lob und Förderung

"Diese Zahlen zeigen ganz eindeutig, dass die Gründe für eine mangelnde emotionale Bindung nicht in den Rahmenbedingungen des Arbeitsverhältnisses liegen", sagt Marco Nink, Strategic Consultant bei Gallup. "Führungskräfte sind diejenigen, die in der Verantwortung stehen, da sie es sind, die das Arbeitsumfeld durch ihr Führungsverhalten prägen und gestalten."

Ein Argument fürs Umsteuern: Wer innerlich gekündigt hat, fehlt überdurchschnittlich oft bei der Arbeit.
Ein Argument fürs Umsteuern: Wer innerlich gekündigt hat, fehlt überdurchschnittlich oft bei der Arbeit.
Foto: Gallup

Offensichtlich setzt in den Unternehmen häufig eine Spirale ein - wer einmal abgehängt ist, verliert immer mehr an Boden. Nur 2 Prozent der Demotivierten erhielten in der Arbeitswoche vor der Befragung Lob und Anerkennung, 79 Prozent der Hochengagierten jedoch sehr wohl. Objektiv kein überraschender Sachverhalt, aber auf der psychologischen Ebene doch von Gewicht. Alles in allem vermissen die Mitarbeiter ohne emotionale Bindung zum Arbeitgeber konstruktives Feedback, Interesse an ihrer Person, Förderung und Mitsprachemöglichkeiten.

"Es wird deutlich, welchen Einfluss das Führungsverhalten, also die Erfüllung der elementaren Bedürfnisse und Erwartungen am Arbeitsplatz, auf die Verbundenheit der Mitarbeiter hat", kommentiert Nink. Gute Führung orientiere sich am Menschen. "In jedem Unternehmen lassen sich durch geeignete Maßnahmen Verbesserungen erzielen, denn der Grad der emotionalen Bindung ist unabhängig vom Ausgangsniveau veränderbar."