Webservermarkt: Apache souverän, Windows Server 2008 im Kommen

Bei den Marktanteilen der Webserver zeigt sich schon seit langem immer das gleiche Bild: Apache liegt klar in Führung, Microsoft ist weit abgeschlagen. Eine interessante Veränderung gibt es in jüngster Zeit aber doch: Microsofts neuestes Server-Produkt Windows Server 2008 ist im Kommen - obwohl dieses Produkt noch immer Betastatus hat.

Rund 2600 Websites laufen laut einer Erhebung von Netcraft weltweit bereits auf Servern, die mit Microsoft Windows Server 2008 als Betriebssystem und den Internet Information Services (IIS) 7 bestückt sind. Eine verblüffend hohe Zahl angesichts der Tatsache, dass Windows Server 2008 noch Betastatus hat, die aktuelle Final von Microsofts Server-Betriebssystem ist nämlich nach wie vor der Server 2003.

Unter anderem laufen auch diverse Microsoft-Seiten auf Server-2008-Maschinen. Das überrascht nun niemanden, schließlich muss Microsoft ja sein eigenes Server-Betriebssystem auch unter realen Bedingungen testen und hat zudem ausreichend Techniker zur Hand, um Probleme sofort beheben zu können. Doch die Mehrzahl der 2600 Seiten gehört gar nicht zu Microsoft - und das ist nun in der Tat verblüffend. Denn das bedeutet, dass diverse Webseitenbetreiber nicht die finale Version von Server 2008 abwarten und ihre Seiten stattdessen bereits mit der Beta 3 betreiben. Setzt man diese Zahl von 2600 Server-2008-Websites allerdings in Relation zur Gesamtzahl der von Netcraft erfassten Websites, dann relativiert sich das Bild etwas und es wird klar, dass es sich bei den Server-2008-Nutzern um "early adopters" handelt. Denn Netcraft wertet insgesamt 122 Millionen Websites aus, da sind 2600 ein verschwindend geringer Teil.

53,7 Prozent aller erfassten Websites setzen allerdings überhaupt kein Microsoft-Server-Betriebssystem ein, sondern vertrauen auf den Platzhirsch unter den Server-Programmen: Auf den kostenlosen, quellcodeoffenen Apache (der in der Regel auf Linux-Maschinen läuft). Die Microsoft-Server können insgesamt 31,8 Prozent Marktanteil auf sich vereinen, wobei immer noch um die fünf Millionen Seiten mit dem Oldie Windows 2000 Pro laufen. Knapp vier Prozent der Seiten nutzen zudem diverse Google-Dienste als Basis für Webseiten oder Weblogs. Deshalb erfasst Netcraft jetzt auch Google, obwohl Google natürlich kein Server-Betriebssystem anbietet. Danach folgt abgeschlagen Sun.

Windows Server 2008 wird voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheinen und damit Windows Server 2003 ablösen. Erst kürzlich war eine dritte Beta fertig gestellt worden. Microsoft hat das neue Server-Betriebssystem unter dem Codenamen Longhorn entwickelt. (PC-Welt/hal)