TCO, Energy Star, 80 Plus, IT-Security Made in Germany und Co.
Was ist was bei Qualitäts- und Gütesiegeln?
Umweltverträglichkeit, nachhaltige Produktion und Energieeffizienz sind auch bei technischen Produkten, wie sie in der IT zum Einsatz kommen, immer stärker gefragt, auf Netzteilen, Monitoren, Notebooks und PCs finden sich immer mehr entsprechende Gütesiegel. Damit nicht genug, denn andere Bereiche der IT schmücken sich ebenfalls mit den unterschiedlichsten Güte- und Qualitätssiegeln, so beispielsweise in den Bereichen Sicherheit, Softwareentwicklung und Webshops.
- Was ist was bei Qualitäts- und Gütesiegeln?
Verbraucher verlassen sich bei Produkten und Dienstleistungen häufig auf Qualitäts- und Gütesiegel - warum sollte es da in der IT anders sein? Wir haben uns unter den "Qualitäts-Labeln" umgeschaut, die dem Kunden Wertigkeit und Zuverlässigkeit bei IT-Produkten und -Diensten versprechen. - TCO
Gehört zu den ältesten Qualitäts- und Gütesiegel: Die Nachhaltigkeitszertifizierung der schwedischen TCO Development. Hier für die erweiterte „Edge“-Zertifizierung. - TCO
Die Web-Seite von TCO Development zeigt: Diese Nachhaltigkeitssiegel ist sowohl für die Hersteller als auch für die Anwender wichtig und interessant. - Energy Star
Auf der amerikanischen Web-Seite noch „under revision“ aber bereits seit dem 02. Juni 2014 als Zertifikat für Energieeffizienz bei Computern für Systeme, die nach dem 01. Juni produziert wurden, in Kraft getreten: Energy Star 6.0. - Energy Star
Nicht nur die Zertifizierungen an sich, sondern auch die verschiedenen Label verändern sich im Lauf der Zeit: Die verschiedenen Logos wurden zum zwanzigjährigem Jubiläum des Energy Star im Jahr bereitgestellt. - 80 Plus
Bekannt von vielen Netzteilen: Die 80-Plus-Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, PC-Netzteile mit einem Wirkungsgrad zu fördern, der bei 80 Prozent oder gar darüber liegt. - 80 Plus
Von Bronze bis „Titanium“: Die Siegel für die 80-Plus-Netzteile differenzieren diese Bauteile weiter. So existiert dann auch die Zertifizierung für Netzteile mit einer Effizienz von über 90 Prozent. - IT Security made in Germany
Sichere Lösungen von deutschen Firmen: Das Qualitätssiegel „IT Security made in Germany“ wird vom TeleTrusT - Bundesverband IT-Sicherheit e.V. unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums des Innern (BMI) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) vergeben. - Datenschutz-Gütesiegel
Das Datenschutz-Gütesiegel des unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein kann für IT-Produkte verliehen werden, die von der privaten Wirtschaft angeboten werden. - Datenschutz-Gütesiegel
Das Landeszentrum für Datenschutz (ULD) in Schleswig-Holstein führt in seinen Unterlagen auf der Webseite unter anderem auch auf, wie ein Produkt zu einem solchen Datenschutz-Gütesiegel kommt. (Quelle: ULD Schleswig-Holstein) - s@fer shopping
Ist auf sehr vielen Web-Seiten mit Web-Shops zu finden: Das Online-Gütesiegel „s@fer shopping“ des TÜV Süd steht schon seit 2001 zur Verfügung. - s@fer shopping
Ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt für Anwender: Neben dem Logo bekommen die Web-Shops, die das Online-Siegel „s@fer shopping“ erreicht haben, auch ein entsprechendes Zertifikat ausgestellt – hier das Zertifikat des Online-Portals der Deutschen Bahn AG.
Wir haben uns unter diesen Qualitätsversprechen umgesehen und stellen einige der Siegel für Hardware, Software und Dienstleistung vor, die in der IT-Landschaft zu finden sind. Naturgemäß kann dieser Überblick nur einen kleinen Bereich erfassen, und wir können allein schon vom Umfang des Artikels her keinerlei Auskunft über die letztendliche Qualität und Zuverlässigkeit der Anbieter und Vereinigungen geben, die hinter dem jeweiligen Gütesiegel stehen.
TCO Certified: Nachhaltigkeitszertifizierung für IT-Produkte
Viele Anwender und sicher viele Administratoren und IT-Verantwortliche kennen TCO Certified - sie lernen dieses Siegel häufig dann kennen, wenn es um die Beschaffung neuer IT-Geräte geht. Das international anerkannte Gütesiegel wird bereits seit mehr als 20 Jahren vom schwedischen TCO Development betreut und weiter vorangetrieben. Dahinter steht der TCO (Tjänstemännens Centralorganisation, der schwedische Dachverband für Angestellte), der mit diesem Prüfsiegel eine der ältesten Zertifizierungen für Computerhardware herausgibt und betreut. Ähnlich lange existiert lediglich das Energy Star Label, das wir in diesem Bericht auch noch vorstellen.
Am bekanntesten dürfte die Zertifizierung für Computermonitore sein, die erstmals im Jahr 1992 eingeführt wurde - so finden Anwender dann heute auch auf fast allen Monitoren das eine oder andere TCO-Siegel. Grundsätzlich geht es bei diesem Umweltsiegel um niedrige Strahlung (was zu Zeiten der Kathodenstrahlmonitore noch sehr wichtig war), geringen Energieverbrauch sowie Sicherheit sowohl für den elektrischen Bereich als auch in Bezug auf die Brandgefahr.
In späteren Jahren wurden dann ganz allgemein die Anforderungen an die Bildqualität mit aufgenommen, und es kamen Forderungen nach einem Umweltmanagement bei der Produktion hinzu. Die Umweltkriterien wurden so über den Jahrtausendwechsel hinweg beim TCO-Siegel immer mehr verschärft, und weitere Bereiche wie die unternehmerische Verantwortung im sozialen Bereich der Produktion wurden für das Siegel immer wichtiger.
Laut dem Selbstverständnis von TCO Development sollen Unternehmen durch die Anwendung von TCO Certified bei der Beschaffung von IT-Geräten auch Druck auf die Hersteller ausüben können, damit diese ihre Produkte so entwickeln, dass sie sowohl bei der Herstellung als auch bei Anwendung und Entsorgung den mit dem Siegel festgelegten Nachhaltigkeitskriterien sowohl in ökologischen als auch in sozialen und wirtschaftlichen Belangen entsprechen. Für Anwender und IT-Verantwortliche ist es deshalb auch sehr wichtig, immer auf die neuesten Versionen der TCO-Prüfsiegel zu achten, denn die Kriterien werden laufend weiterentwickelt und verschärft.
So hat die Organisation auch ganz aktuell eine Liste von Produkten zusammengestellt, die mit dem Prüfsiegel "TCO Certified Edge" ausgestattet sind. Diese "Edge"-Plakette stellt noch mal eine Steigerung des Prüfsiegels dar und gelangt in diesem Fall beispielsweise auf Monitore, bei deren Produktion mindesten 85 Prozent recyceltes Plastik verwendet werden.