Anwender versus Anbieter
Was den IT-Servicemarkt antreibt
Anwenderbefragung: IT-Betrieb bindet Budgets, Fachbereiche starten IT-Projekte
Eine parallel zur Anbieterbefragung betriebene Erhebung unter 44 großen Anwenderunternehmen mit (zumeist) mehr als eine Milliarde Euro Jahresumsatz stützt im Wesentlichen die zuvor unter Anbietern erhobene Prognose, weist zudem aber auf unterschiedliche Erwartungen hin.
IT-Betrieb: Die Hälfte der befragten Anwenderunternehmen plant 2015 mit rückläufigen Ausgaben im IT-Betrieb (siehe Grafik oben). Das geschieht auf hohem Niveau, immerhin investieren die CIO nach wie vor zwei Drittel ihres IT-Budgets in den Unterhalt ihrer IT-Anlagen.
Die Einsparungen der Anwender im IT-Betrieb auf der einen Seite, und die zeitgleichen Hoffnungen der Anbieter auf moderate Mehreinahmen in diesem Segment auf der anderen Seite, passen auf den ersten Blick nicht zusammen. Die Diskrepanz lässt sich darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen künftig mehr Leistungen von externen Partnern beziehen werden, also größere Anteile ihre IT-Budgets dem externen Markt überlassen. Mit dem Auslagern von Services erhoffen sich IT-Leiter unterm Strich eine Entlastung für ihr IT-Budget.
Ob sich das immer so einstellt, ist keineswegs sicher. Viele Auslagerungsprojekte der Vergangenheit wurde aus vergleichbaren Beweggründen gestartet, konnten die Erwartungen oft nicht erfüllen. Mittlerweile verfügen Anwender und Anbieter aber umfangreiche Erfahrungen mit Auslagerungsprojekte, so dass frühere Fehler im Outsourcing vermeidbar sind.
IT-Beratungs- und -Projektgeschäft: Im Geschäft mit IT-Projekten stützt die Befragung der Anwender den schon oft diskutierten und beobachteten Trend, wonach Fachbereiche immer häufiger IT-Aufträge vergeben. Der Lünendonk-Erhebung zufolge erhöht die Mehrzahl der Unternehmen die IT-Ausgaben in den Fachbereichen (siehe Grafik). Die Entwicklung ist allerdings nicht durchgängig zu beobachten: Immerhin knapp jedes vierte Unternehmen plant mit schrumpfenden IT-Töpfen in den Geschäftseinheiten.