SDN - Hype oder Muss?

Was bringt Software-defined Networking?

Welche Ansätze gibt es?

SDN wird von vielen IT-Experten mit OpenFlow gleichgesetzt. Dieser von der Open Networking Foundation (ONF) verabschiedete offene Standard bietet die Möglichkeit einer einfachen und flexiblen Netzwerksteuerung. OpenFlow kann zwar ein Bestandteil einer SDN-Architektur sein, muss es aber nicht. Denn inzwischen existieren Alternativen mit unterschiedlichen technologischen und konzeptionellen Ansätzen.

Beispiel: Ein SDN-Ansatz ist die Network Function Virtualization.
Beispiel: Ein SDN-Ansatz ist die Network Function Virtualization.
Foto: NFV Official White Paper

So erarbeitet etwa die ETSI Industry Specification Group in der Arbeitsgruppe Network Function Virtualization (NFV) einen weiteren Ansatz. Das NFV-Konzept beinhaltet die Virtualisierung ganzer Funktionsklassen, die sich wie Baukästen verbinden lassen, um neue Dienste zu erzeugen. Zum Beispiel können damit sehr flexibel zusätzliche virtuelle Funktionen für Router, Firewalls, Loadbalancer oder andere netzwerkbasierte Systeme eingeführt werden. So kann das Netzwerk ohne die kostenaufwendige, komplexe Installation physikalischer Geräte erweitert werden.

Eine solche Abstraktion der Funktionen durch Virtualisierung im Netzwerk entspricht den bisherigen Ansätzen bei der Servervirtualisierung. Sie lassen sich daher zu einer übergreifenden Software-defined Infrastructure verknüpfen. So kann durch die zentrale Programmierbarkeit und Steuerung aller Komponenten die komplette Infrastruktur im Rechenzentrum effizient und weitgehend automatisiert verwaltet werden.