WAP Binary XML (WBXML)

Im Gegensatz zum Web-Zugriff von einem PC aus läuft beim Wireless Application Protocol (WAP) die Kommunikation zwischen dem Web-Server und dem WAP-Client -- also dem Mobiltelefon mit WAP-Browser -- indirekt ab. Der WAP-Client greift auf ein Gateway zu, das wiederum mit dem Web-Server in Verbindung steht. Das Gateway startet eine HTTP-Anfrage und holt die vom Client anforderten Informationen vom Web-Server ab. Anschließend übersetzt es sie in ein Binärformat, das der WAP-Client "versteht".

WBXML dient dazu, die im XML-Format vorliegenden Informationen in Binärdaten umzuwandeln und in eine Form zu bringen, die WAP-Clients beziehungsweise deren Mikro-Browser interpretieren können. Das WBXML-Format berücksichtigt die Struktur von XML-Dokumenten und ermöglicht es dem Browser, unbekannte Elemente oder Attribute zu überspringen. Meta-Informationen, wie etwa die Definition des Dokumententyps, werden bei der Umwandlung des Dokuments in das Binärformat entfernt.

WAP Binary XML wurde unter anderem deshalb entwickelt, um die Größe der zu übertragenden XML-Dokumente zu reduzieren. Hintergrund ist die geringe Bandbreite von meist nur 9,6 kBit/s, die bislang in GSM-Mobilfunknetzen für Datentransfers zur Verfügung steht. Dies wird sich jedoch in den kommenden Monaten ändern, wenn die Carrier Mobilfunk-Dienste auf Grundlage von "General Packet Radio Service" (GPRS) oder "High Speed Circuit Switched Data" (HSCSD) bereitstellen. Sie erlauben Datenraten von 115 kBit/s und höher. In Mobilfunknetzen der dritten Generation (3rd Generation Mobile Networks), die etwa ab 2002/2003 implementiert werden, sind Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 1 MBit/s vorgesehen. (re)