Neue Datenbank sorgt für schnellere Analysen

Vorteile und Perspektiven von BW-on-HANA

Die aktuellen Entwicklungen hin zu Big Data und Industrie 4.0 stellen SAP Business Warehouse (BW) vor neue Herausforderungen. Mit SAP Hana können sie gemeistert werden.

Seit vielen Jahren setzen Unternehmen SAP Business Warehouse (BW) erfolgreich für ihr Reporting ein. Durch aktuelle Trends wie Big Data und Industrie 4.0 steigt jedoch die Notwendigkeit, Massendaten flexibel und in Echtzeit auszuwerten. Da SAP Hana die dafür benötigte Technologie zur Verfügung stellt, empfiehlt sich den Unternehmen eine BW-on-Hana-Migration, die Verbesserungen im Bereich der Datenhaltung, Datenmodellierung und Architektur möglich macht.

SAP HANA vereint zahlreiche innovative Datenbanktechnologien.
SAP HANA vereint zahlreiche innovative Datenbanktechnologien.
Foto: Melpomene-shutterstock.com

SAP Hana als Innovationsmotor

Die Plattform macht viele bisherige Maßnahmen zur Performance-Steigerung in BW-Systemen obsolet, ist aber die Voraussetzung für neue Funktionen, die daher ausschließlich für BW-on-Hana-Systeme verfügbar sind.

Die Leistung von SAP Hana basiert im Wesentlichen auf vier Prinzipien:

  1. In-Memory steht für das Vorhalten aller Daten im Arbeitsspeicher, das - im Gegensatz zum Business Warehouse Accelerator (BWA) - das Reporting für alle BW-Daten beschleunigt. Damit kann auf die aufwendige Cache-Verwaltung verzichtet und eine konstant geringe Zugriffszeit für Lese- und Schreibvorgänge garantiert werden. Der Arbeitsspeicher wird nicht wie üblich vom Betriebssystem, sondern von SAP Hana direkt verwaltet.

  2. Spaltenorientierte Datenhaltung bedeutet, dass die Daten einer Tabelle spaltenweise gespeichert werden. Gegenüber der immer noch üblichen zeilenbasierten Datenhaltung ist damit eine erheblich bessere Datenkomprimierung möglich, da Inhalt und Datentyp in einer Spalte sehr ähnlich sind. Auch Berechnungen innerhalb einer Spalte sind performanter, wodurch auf das Voraggregieren von Daten im BW verzichtet werden kann. Bei allen Vorteilen beherrscht SAP Hana dennoch auch die zeilenorientierte Datenhaltung.

  3. Insert-Only ist ein Konzept, das Schreiboperationen an Datensätzen für spaltenbasierte Tabellen performanter durchführt. Neue oder geänderte Datensätze werden zunächst in eine zeilenbasierte Delta-Tabelle geschrieben. Die entsprechend aufwendigen Änderungen der spaltenbasierten Tabellen ("Delta Merge") werden in regelmäßigen Abständen gesammelt durchgeführt.

  4. Appliance ist die Bezeichnung dafür, dass die Software gemeinsam mit einem zertifizierten Server und optimierten Betriebssystem ausgeliefert wird. Es stehen mehrere Konfigurationsvarianten zur Auswahl, um die optimale Unterstützung von Hardware und Software zu garantieren.

Hana bietet für BW-Systeme jedoch nicht nur eine hohe Performance, sondern umfasst zahlreiche zusätzliche Funktionen, man spricht daher von der SAP-Hana-Plattform. Dazu gehören unter anderem die Advanced Function Libraries (AFL), die komplexe Algorithmen unter direkter Nutzung der internen Hana-Komponenten ausführen. Sie werden unter anderem für Vorhersagemodelle verwendet. Eine Auswahl können BW-on-Hana- Kunden als SAP Hana Analysis Process direkt im BW verwenden. Die Ausführung erfolgt direkt auf Datenbankebene.

Die In-Memory-Plattform verfügt zudem über einen eigenen Anwendungsserver, der die Entwicklung und den Betrieb von Anwendungen direkt auf Datenbankebene erlaubt. SAP nutzt diese Möglichkeit selbst und bietet zahlreiche dieser sogenannten XS-Anwendungen an. Sie können oft parallel zu BW-on-Hana betrieben werden. Eine weitere zentrale Funktion ist die Erstellung von SAP Hana Views, das sind BW-ähnliche Objekte, die aus Datenbanktabellen entwickelt werden. Sie können zum Beispiel über SAP-Reporting-Tools, wie Lumira, ausgewertet werden und ergänzen das SAP BW um eine weitere Modellierungsmöglichkeit.