Kleine Zeichen der Schwäche

Vorsicht vor Füllwörtern im Vorstellungsgespräch

Vorsicht vor dem Konjunktiv

Weitere Füllwörter und welche Assoziationen sie bei Recruitern auslösen:

  • "allem Anschein nach", "womöglich", "irgendwie", "halt", vielleicht", weitere Konjunktivformen: Der Bewerber vermeidet eine klare Aussage oder exaktes Wissen scheint nicht vorhanden zu sein. Das Füllwort dient als Schutz vor möglichen Einwänden. Besser ist es, sich klar zu äußern und Mutmaßungen wegzulassen.

  • "hmm", "äh" "also", "nun": Als Einstieg in einen Haupt- oder Nebensatz füllen diese Wörter häufig Pausen bis zur Artikulation eines klaren Gedankens. Sie erwecken den Anschein von Unsicherheit, Schwierigkeiten bei der klaren Artikulation oder beim Schnelldenken. Diese Füllwörter lassen sich durch Diskussionstraining und gute Gesprächskonzentration deutlich reduzieren.

  • "wirklich", "sowieso": Bestärkende Füllwörter erfüllen ihren Zweck nicht. Die Verstärkung lässt vermuten, dass die Aussage nicht so zutrifft, wie erwünscht.

Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch

Generell gilt: Vermeiden Sie im Bewerbungsgespräch überflüssige Wörter, Füllwörter und Phrasen. Bereiten Sie sich vor, indem Sie für sich Fragen beantworten, die Ihnen schon früher gestellt wurden oder die in einer der vielen Websites mit Bewerbungstipps lesbar sind. Eine Übung möchte ich Ihnen ans Herz legen, die ich gelegentlich in meinem Coaching empfehle: Hinterfragen Sie Ihren eigenen Lebenslauf kritisch und geben Sie sich gleich selbst die Antworten. Stellen Sie sich hierzu vor, Sie seien der Personalverantwortliche, dem ein Bewerber seinen Lebenslauf vorlegt. Nummerieren Sie zunächst alle wesentlichen Stationen im Dokument und hinterfragen Sie jede einzelne Station Punkt für Punkt kritisch.

Notieren Sie sich die Fragen, legen Sie das Fragenblatt ein bis zwei Tage beiseite und beantworten sie dann die Fragen schriftlich. Nach weiteren zwei Tagen nehmen Sie sich Ihre Antworten vor, stellen eine weitere kritische Frage zu Ihren Antworten und beantworten diese erneut nach zwei Tagen. Sind Sie nach einer Woche genervt? Nein? - Dann haben Sie nicht kritisch genug gefragt. Wenn Sie sich zwischendurch nicht die Frage gestellt haben, warum Sie das jetzt machen und eine positive Antwort gefunden haben, dann könnte etwas falsch sein. Ziel der Übung ist es, sich gut für potenzielle Fragen im Bewerbungsgespräch zu wappnen, damit Sie souverän sind und nicht Denkpausen mit Füllwörtern stopfen müssen.