Licht und Schatten bei 40/100-GbE

Vorsicht: Highspeed Ethernet HSE birgt neue Probleme

Switches gut planen

Zukunftssicher investieren sollte der IT-Entscheider auch bei der Anschaffung neuer Switches. Dabei sollte er besonderes Augenmerk auf die interne Architektur des Geräts legen, damit es später den HSE-Anforderungen gewachsen ist: Gibt es eine direkte Verbindung vom Prozessor zu Input und Output, reicht die Kapazität der Backplane? Sind CPU und Input-Output-Card im Verhältnis zur Port-Dichte leistungsfähig genug? Welche Datenmenge kann der Switch in der Praxis wirklich transportieren? Reicht die Forwarding-Leistung auch bei kleinen Frames aus? Sind grundlegende Monitoring-Funktionen bereits im Switch integriert, und genügen sie den HSE-Ansprüchen? All das sind Kriterien, auf die nicht nur beim Kauf neuer aktueller Switches zu achten ist. Auch bei bereits vorhandenen Switches sollten sich die Fragen positiv beantworten lassen, sonst ergibt ein Upgrade mit 40- oder 100-GbE-Modulen keinen Sinn.

Vorsicht bei der Port-Dichte

Angesichts der hohen Kosten für die HSE-Technik erscheint es verlockend, gleich Switches mit einer hohen Port-Dichte anzuschaffen, um den finanziellen Aufwand pro Port zu senken. Das kann sich allerdings schnell als kostspieliger Trugschluss entpuppen. In den meisten Fällen wird es nicht gelingen, den Switch so nahe an den Server zu bringen, dass die Port-Anzahl optimal genutzt wird. Das gilt vor allem, wenn man bedenkt, dass Kupferkabel nur für Entfernungen von sieben bis acht Metern spezifiziert sind. In der Regel reicht das lediglich für die Vernetzung innerhalb des Racks aus. Für größere Entfernungen sind wiederum Glasfasern und die damit verbundenen teuren optischen Transceiver erforderlich. Auf einen anderen Punkt, der in Szenarien mit alter und neuer Technik zu berücksichtigen ist, macht Avaya-Techniker Herden aufmerksam: "Wenn der Datenverkehr von 40-GbE auf geringere Geschwindigkeiten gedrosselt werden muss, sollten ausreichend Buffer vorhanden sein, um einen Overflow und Packet Loss zu verhindern".

Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten ist mglicherweise der Ratschlag von Charles Ferland, Vice President System Networking bei IBM, zielführend: im Rack weiterhin 10-Gigabit-Ethernet auf Kupferbasis fahren und in einem ersten Schritt nur die Verbindungen zwischen den Racks auf 40-Gigabit-Ethernet migrieren.