Finger weg

Vorsicht Fälschung: Die meisten Online-EM-Tickets sind unbrauchbar

Eine Untersuchung von MarkMonitor lässt vermuten: Zahlreiche Internet-Verkäufer von EM-Ticktes sind Betrüger.

MarkMonitor, Anbieter von Anbieter von Online-Markenschutz-Lösungen für Unternehmen, stellte anhand einer Untersuchung fest, dass ein Großteil der EM-Karten-Verkäufe im Internet illegal ist. Denn auch der Wiederverkauf von legal erworbenen Tickets für die Spiele ist laut die UEFA Geschäftsbedingungen nicht gestattet. Ausnahmen gelten nur mit einer schriftlichen Genehmigung der Euro 2008 SA. Diese Bestimmung trifft ebenfalls auf Karten zu, die nicht verkauft sondern lediglich weitergegeben wurden. Zuwiderhandlungen können Geldstrafen bis zu 5.000 Euro und die Annullierung des Tickets nach sich ziehen. MarkMonitor fand im Juni innerhalb von drei Tagen auf diversen Onlinebörsen 1020 Eintrittskarten im Gesamtwert von 209.990 Euro. Die Angebote richteten sich angeblich sogar oft gegen die Geschäftsbedingungen der Auktionsbörsen und B2B-Seiten selbst. Bei Ticketverkäufen wird in der Regel die Angabe des Originalpreises verlangt.

Zudem lassen laut MarkMonitor viele Anzeigen vermuten, dass die angebotenen Karten gefälscht oder gar nicht vorhanden sind. Paradoxerweise wurden auch Inserate gefunden, in denen der potentielle Käufer seine Zustimmung zu den AGBs der EURO 2008 liefern soll. Diese untersagen aber genau den Verkauf ohne schriftliche Genehmigung. In einem der Angebote wurde dem Käufer MarkMonitor zufolge sogar versichert, dass er mit den Eintrittskarten auch eine Ausweiskopie des Anbieters erhalte. Andere wollten die Eintrittskarten nur persönlich und kurz vor dem Spiel übergeben. Der Kauf solcher Tickets kann böse Enttäuschungen nach sich ziehen. Für zwei Karten berechnen Verkäufer bei eBay oft mehr als 1.000 Euro, für das Finale teilweise sogar doppelt so viel. Ein ziemlich hohes Risiko, wenn man Gefahr läuft das Stadium gar nicht betreten zu dürfen und obendrein noch mit einer Geldbuße belegt werden kann. Auch die UEFA selbst warnt inzwischen vor Kartenverkäufen auf Umwegen. (cat)