Management Reporting versus Digitalisierungs-Tsunamie

Vor Big Data kommt Business Intelligence

Unternehmen planen Automatisierung

Optimierungspotenziale liegen daher vor allem im Grad der Automatisierung und Standardisierung des Berichtswesens. So gaben 27 Prozent der befragten Manager an, die Berichte und Reports häufig mithilfe manueller Eingriffe zu erstellen. Bei weiteren 34 Prozent der untersuchten Unternehmen sind ebenfalls manuelle Eingriffe im Reporting-Prozess notwendig. Nur 39 Prozent berichten, dass ihre Reporting-Prozesse stark automatisiert sind.

Interessant sind die Planungen der befragten Manager hinsichtlich des Soll-Automatisierungsgrads. In zwei Jahren sollen die Prozesse im Management Reporting in 73 Prozent der analysierten Kundenunternehmen in hohem Maße automatisiert sein. Das bedeutet, dass fast 40 Prozent der betrachteten Unternehmen derzeit entsprechende Veränderungs- und Anpassungsprojekte für die Reporting-Prozesse planen.

Zu viel Handarbeit

Diese Maßnahmen sind auch dringend notwendig, denn noch immer verwenden Reporting-Abteilungen zu viel Zeit und zu viele Ressourcen auf einfache und standardisierbare Tätigkeiten. Folglich steht ihnen nicht ausreichend Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten wie Kommentierung und Ableitung sowie Nachverfolgung von Maßnahmen zur Verfügung. So werden etwa 65 Prozent der Ressourcen auf die Berichtbereitstellung verwendet. Zu diesem Prozess gehören die folgenden Teilprozesse:

  • Konsolidierung

  • Datenbeschaffung

  • Plausibilisierung und Abstimmung

  • Berichterstellung

Als Zielwert sollten maximal 50 Prozent der Ressourcen auf diese Tätigkeiten entfallen, denn den Reporting-Verantwortlichen bleibt deutlich zu wenig Zeit, die Kennzahlen zu interpretieren und daraus geeignete Maßnahmen und strategische und operative Empfehlungen für das Unternehmen abzuleiten.

Dieser Zustand entspricht nicht der Grundidee des Konzepts von Business Intelligence als Entscheidungsunterstützung des Managements. Vielmehr müssen Abweichungen interpretiert, Ursachen erläutert und Maßnahmen skizziert werden. Gleichzeitig müssen die technologischen Grundlagen für den derzeitigen digitalen Wandel gelegt werden. Unternehmen, die das BI-Handwerkszeug nicht verstehen, werden den nächsten Schritt zur Big Data Analytics nicht schaffen. (bw)