Von SQL nach HTML

Auswahlkriterien

Für jedes Datenbanksystem müssen die Daten, die gespeichert werden sollen, in irgendeiner Weise strukturiert werden. Sie müssen deshalb zunächst festlegen, ob Sie ein relationales oder ein objektorientiertes Datenbanksystem einsetzen wollen. Da relationale Systeme derzeit deutlich häufiger als andere im Intranet eingesetzt werden, setzen wir hier einen Schwerpunkt auf deren Einbindung. Im relationalen Modell werden Daten ausnahmslos als Tabellen strukturiert: die Spalten der Tabelle sind die Datenfelder, die Zeilen die einzelnen Datensätze. Sollen beispielsweise Personaldaten gespeichert werden, so muß für jeden Mitarbeiter ein Datensatz (Tabellenzeile) angelegt werden, der die einzelnen Merkmale des Mitarbeiters wie Name, Abteilung, Eintrittsdatum et cetera (Tabellenspalte) enthält. Dieses Modell ist einfach zu verstehen und seit den 70er Jahren weit verbreitet: Datenbank-Hersteller und -Entwickler haben große Erfahrung damit, woraus die in der Regel sehr gute Performance und Verbreitung von relationalen Datenbanken resultiert.

Als erstes ist bei relationalen Systemen zu klären, ob ein "kleines System" wie "dBase" oder "Microsoft Access", das sich auf einem beliebigen Fileserver installieren läßt, ausreicht oder ob Sie Systeme wie Sybase, Oracle, Informix, CA "Open Ingres" benötigen, die auf einem eigenen Datenbank-Server laufen. Folgende Kriterien sollten die Wahl des Datenbanksystems beeinflussen:

Skalierbarkeit des Systems, Benutzer-Identifikation, Datenzugriff und SQL und Bedeutung des Datenbankprotokolls.

Eine Datenbanklösung im Intranet, die für viele einen Nutzen bringt, bewirkt in der Regel, daß Datenmenge und Zahl der Anwender, die gleichzeitig auf die Datenbank zugreifen, stärker als vorhergesehen anwachsen. Dadurch kann es zu Engpässen beim Datenzugriff kommen. Wenn Maßnahmen wie der Einbau schneller Platten und die Verwendung eines schnellen Datenbankrechners nicht mehr ausreichen, sollte eine Datenbank durch folgende Maßnahmen skalierbar sein:

Einsatz mehrerer Prozessoren: Viele Datenbanksysteme wie Oracle, Informix, Sybase oder der "MS SQL -Server" sind auf einem Mehrprozessorsystem in der Lage, mehrere Datenbankabfragen parallel abzuarbeiten. Ist dies nicht der Fall, wie zum Beispiel bei dem Shareware-Datenbanksystem "msql" von Hughes Technologies, bringt der Einsatz eines solchen Systems nichts. Wechsel auf eine andere Hardware-Plattform: Unter Umständen kann eine Leistungssteigerung durch Wechsel auf eine andere Hardware erreicht werden (beispielsweise von Intel- auf RISC-Prozessoren). Dies setzt jedoch voraus, daß eine Version des Datenbanksystems auch auf der neuen Plattform läuft. Einsatz eines anderen Betriebssystems: Da im Intranet eigentlich Plattformunabhängigkeit herrschen sollte, spielt die Migrationsfähigkeit von Datenbanken auf unterschiedliche Betriebssysteme eine nicht zu unterschätzende Rolle. So kann der Wechsel auf eine andere Hardware-Plattform auch den Wechsel des Betriebssystems bedingen. Auch in diesem Falle muß eine Version des Datenbanksystems für das neue Betriebssystem verfügbar sein. Eine Migration von NT auf Unix wäre mit Oracle beispielsweise möglich, mit Microsofts SQL-Server aber nicht.