Von Kibibits und Gibibytes

kibi, mebi und Konsorten

Der jahrzehntelangen Durchwurstelei mit den stillschweigend auf Binärbasis umdefinierten Einheiten machten letztlich zwei Faktoren den Garaus: Zum einen verschoben sich die Leistung von Rechnern und Komponenten vom Kilo- in den Giga-Bereich, womit auch die Fehlermarge entsprechend anstieg. Zum anderen ließ sich die Terminologie mit der steigenden Verbreitung von Rechnern und Telekommunikationstechnik nicht mehr auf einen kleinen Kreis illustrer Fachanwender beschränken.

Auf Anregung des IEEE entwickelte die International Electrotechnical Commission (IEC) Ende der 90er Jahre daher ein eigenes System von Bezeichnungen für binäre Maßeinheiten, wobei sie sich eng an das SI-System anlehnte. Die Präfixe erhalten dabei jeweils die angehängte Silbe "bi" für Binär. Als entsprechendes Kennzeichen modifiziert die jeweiligen Symbole ein zusätzliches "i". Parallel dazu gelten weiterhin auch die SI-Präfixe auf Dezimalbasis. Einen Überblick liefert die unten stehende Tabelle.

Binäre Maße und Präfixe

Präfix

Symbol

Bedeutung

SI-Pendant

Umrechnung

(nach: IEC 60027-2, Second Edition, 2000-11)

-

b

Bit

-

-

-

B

Byte

-

8 b = 1 B

kibi

Ki

2^10

kilo (k)

1 KiB = 1,02 kB

mebi

Mi

2^20

mega (M)

1 MiB = 1,05 MB

gibi

Gi

2^30

giga (G)

1 GiB = 1,07 GB

tebi

Ti

2^40

tera (T)

1 TiB = 1,10 TB

pebi

Pi

2^50

peta (P)

1 PiB = 1,13 PB

exbi

Ei

2^60

exa (E)

1 EiB = 1,15 EB

Dieses System wurde im Dezember 1999 als Amendment 2 to IEC International Standard IEC 60027-2 übernommen und damit zum weltweit gültigen Standard. Seit November 2000 ist der ehemalige Zusatz fest in die zweite Fassung von IEC 60027-2 integriert. Binäre Maßangaben lassen sich seitdem endlich zweifels- und verwechslungsfrei angeben. Ein Kilobyte (kB) umfaßt 1000 Byte, ein Kibibyte (KiB) dagegen 1024. Die Festplatte hat eine Kapazität von beispielsweise 40 Milliarden Byte (GB) oder 37,3 GiB. Der Standard-PCI-Bus bietet eine Bandbreite von 133,3 MB/s oder 127,2 MiB/s.