VoiceXML macht das Telefon zum Browser

Voicebrowser sorgen für Sprache

Ermöglicht wird das Internet per Stimme erst durch neuere Entwicklungen und immense Fortschritte bei Spracherkennungs- und Sprachsynthese-Techniken. Für die stimmliche Umsetzung der Internet-Inhalte sorgen spezielle, sprachbasierte Softwarepakete. Kernstück des sprachbasierten Internet sind so genannte Speech- oder Voicebrowser, die den gewohnten Webbrowser ersetzen und auf dem Server eines Providers installiert sind: Der Benutzer kann über solche Browser Informationen aus dem Internet abrufen, indem er mit seiner Sprachkommandos navigiert und die Informationen vorgelesen bekommt. Der Browser führt den Anrufer anhand bestimmter Schlüsselbegriffe zu den gesuchten Textinhalten im Web. Diese werden wiederum vom Voicebrowser in gesprochene Worte umgewandelt und dem Anrufer vorgelesen.

Den Ablauf einer sprachbasierten Internet-Interaktion kann man sich folgendermaßen vorstellen: Der User ruft mit einem beliebigen Telefon - Festnetz oder mobil - einen Voicebrowser an. Nach Herstellung der Verbindung kann der User mit der Internet-Anwendung auf dem Server kommunizieren. Die Grafik zeigt die Beziehung zwischen den Anrufer, dem Voicebrowser und dem Webserver. Die Interaktion per VoiceXML und Voicebrowser ist ganz analog zum traditionellen HTML und Webbrowser.

Mit einem solchen Browser können beispielsweise Fluggesellschaften Informationen aus ihren Websites telefonisch verbreiten. Wenn ein Kunde anruft und fragt: "Um wie viel Uhr startet heute der Flug nach Washington?" wandelt der Browser die Frage in einen Internet-Suchbefehl um, leitet ihn zur Flugdatenbank weiter, nimmt die Ergebnisse der Recherche entgegen und formuliert eine lautsprachliche Antwort für den Anrufer. Einst als Zukunftsmusik belächelt, sind solche Szenarien dank Fortschritten bei der Spracherkennungssoftware inzwischen realistisch geworden.