VMworld Europe 2009

VMware: IT soll künftig zum Service werden

Heute startet die VMworld Europe 2009 in Cannes. In der Keynote legte VMware CEO Paul Maritz die Ziele für VMware vor: IT soll sich künftig weniger um Standard-Aufgaben kümmern und mehr in Richtung Service gehen.

Zum zweiten Mal findet die europäische Version der Hausmesse von VMware in Cannes statt. Von Krisenstimmung war auf der Keynote von VMware CEO Paul Maritz wenig zu spüren - im Gegenteil. VMware konnte 2008 deutlich zulegen und ist mittlerweile in 95 % der deutschen Top 100 DAX-Unternehmen im Einsatz.

Als Ziel für die nächsten Jahre gab Maritz ein klares Ziel vor: IT im Unternehmen soll einfacher zu verwalten werden und weniger Zeit in Anspruch nehmen. denn 70 Prozent der Zeit verbringen IT-Abteilungen laut Martiz damit, ihre Systeme am Laufen zu halten, nur 30 Prozent der Zeit werden in Entwicklung und die Verbesserung von Prozessen gesteckt. Geht es nach VMware, soll sich das künftig ändern, IT soll mehr als Service als Aufgabe sein, Anwendungen sollen direkt in der virtuellen Cloud der Unternehmen laufen, unabhängig vom Betriebssystem des Clients.

Helfen sollen dabei drei Ansätze. Die Datencenter der Zukunft sollen noch mehr virtualisiert werden und nach dem Cloud-Prinzip arbeiten, Hardware wie CPU-Leistung oder Speicher soll in Pools zur Verfügung stehen, aus denen sich Anwendungen flexibel bedienen können. Helfen soll dabei das neue Produkt VMware vSphere. vSphere soll im Laufe von 2009 verfügbar sein. Ebenfalls überarbeitet wird die Verwaltungssoftware vCenter. Künftig soll diese SLA-getrieben sein, so dass sich verschiedene Service Level für unterschiedliche Programme festlegen lassen.

Zusätzlich sollen bestehende Technologien im Bereich Cloud Computing weiter ausgebaut werden, so dass sich Clouds einfach in bestehende Umgebungen implementerien lassen. Wichtig dabei ist die Verwendung von Standards, so dass sich Daten einfach zwischen verschiedenen Clouds verschiedener Anbieter austauschen lassen. Laut Maritz sind proprietäre Cloud-Technologien die große Gefahr für den Ausbau von Cloud-Technologie.

Der dritte Bereich ist die Fortführung der Desktop-Virtualisierung. Der Fokus soll künftig nicht mehr auf dem Provisioning von Geräten, sondern auf dem Provisioning von Desktop-Umgebungen liegen. Nutzerumgebungen sollen unabhängig von der eigentlichen Desktop-Hardware werden. Der Thin-Client-Ansatz hilft dabei teilweise, lässt aber beispielsweise allerdings mobile Nutzer außen vor. Daher soll VMware View einen verbesserten Hypervisor für den Client erhalten. Geht es nach VMware erstellen die IT-Abteilungen künftig nur noch Templates, die dann dynamisch an das jeweilige Endgerät des Nutzers ausgerollt werden. Abhängig von der Leistung des Client-Systems soll dabei das passende Template gewählt werden. Die eigentlichen Daten und Anwendungen des Nutzers verbleiben aber in dieser virtuellen Umgebung und liegen eigentlich im Datencenter. Der Vorteil für Endnutzer: Unabhängig vom Endgerät können sie immer in der vertrauten Umgebung arbeiten. Die Software dazu, VMware View, soll dazu in 2009 massiv ausgebaut werden, so dass Nutzer keinen Unterschied mehr zwischen einem virtualisierten und einer physischen Umgebung erkennen können.

Helfen soll dabei eine neue Kooperation mit Intel, mit dem der Client Side Hypervisor besser auf die Hardware des Clients zugreifen soll. Künftig soll sich die VMware-Software dazu auch in die Management-Lösung vPro integrieren und auf die Features auf vPro zugreifen können. (mja)