Vista-Raubkopien schalten Aero und Defender ab

Microsoft verschärft den Kampf gegen Softwarepiraterie. Eine neue Technologie soll in suspekten Installationen von Windows Vista und Windows Longhorn Server einzelne Funktionen deaktivieren.

Microsoft wird ein neues Anti-Piraterie-System einführen. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Technologien, die unter anderem dazu gedacht sind, raubkopierte Windows-Versionen besser zu entdecken. Der Name: Microsoft Software Protection Platform.

Das System wird dabei nicht lizenzierte oder nicht autorisierte Versionen dazu zwingen, in einem eingeschränkten Modus zu laufen. Konkret heißt das beispielsweise: Anwender, die derartige Kopien von Vista nutzen, werden bestimmte Features nicht bekommen. Dazu gehören Windows Aero und Windows Defender, so Microsoft. Nutzer mit einer Raubkopie sollen ferner konstant darauf aufmerksam gemacht werden, was sie da gerade benutzen. Eine Nachricht in einer der Ecken des Bildschirms wird eine Meldung, sinngemäß "Diese Kopie von Windows ist nicht echt.", anzeigen. Unabhängig von der Authentizität der Vista-Installation werden aber alle Nutzer einen Zugang zu den Sicherheits-Updates für das OS bekommen.

Aussagen von Microsoft zufolge ist die neue Technologie notwendig, um Softwarepiraterie einzudämmen. Microsoft will aber auch die Wahrscheinlichkeit verringern, dass PCs kompromittiert werden oder manipulierte Microsoft-Software ausführen. Ausschlaggebend dafür seien die Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Studie, bei der 348 gefälschte Windows-XP-Softwarepakete untersucht wurden. Dabei fand man heraus, dass sich etwa 34 Prozent der Kopien durch Fehler überhaupt nicht auf PCs installieren lassen. Des Weiteren wurde in 43 Prozent der Fälle Code entdeckt, der nicht Teil einer Original-Windows-Version ist.

Mit Hilfe der neuen Technologien soll Microsoft auch erkennen können, ob ein für die Aktivierung benutzter Schlüssel aus einem Unternehmen gestohlen wurde. Bei den Volumenlizenzen für Firmenkunden wird Microsoft dazu ein neues Tool für die Aktivierung der Systeme einführen, den Microsoft Volume Activation 2.0. (PC-Welt / ala)