Virus für Visio 2000 entdeckt

Software mit integrierter Scriptsprache ist ein gefundenes Fressen für Virenprogrammierer. Jüngstes Beispiel ist Visio 2000, das Microsoft im Herbst 1999 gekauft und um VBA ergänzt hat. Der erste Virus hat nicht lange auf sich warten lassen.

V5M/Unstable heißt der ungebetene Gast, den ein bisher unbekannter Programmierer in den letzten Tagen an mehrere Antivirenhersteller geschickt hat. Der polymorphe Makrovirus schlägt am 31. eines Monats zu, wenn der Anwender infizierte Visio-Dokumente öffnet. Da standardmäßig die Warnung vor Makrocode in Visio 2000 deaktiviert ist, kann der Eindringling sich ungehindert ausbreiten. Er macht sich zunächst durch eine Messagebox mit folgendem Inhalt bemerkbar:

"Visio2000.Unstable"

"Unstable, it's hard to be the one who's strong"

"Who's always got a shoulder to cry on"

"Who's got a shoulder for me?"

Gleichzeitig verseucht der Virus alle Dateien mit der Erweiterung vss, vsd und vst im Visio-Programmverzeichnis. Durch die Infektion der Vorlagen kann V5M/Unstable nun auch jede neu erstellte Datei befallen. Deren Eigenschaften ändert der Virus in "Visio2k.Unstable" und verwendet dies als Indiz für eine bereits erfolgte Infektion. Einen Blick auf den Quellcode per Visual Basic Editor verhindert der Virus, indem er alle Fenster der Entwicklungsumgebung deaktiviert.

Gegen V5M/Unstable, der auch unter V2KM/Unstable, Visio2000.Unstable, Visio2k.Unstable bekannt ist, helfen die neuesten Updates der Antivirenhersteller. (tri)