In Deutschland werden fast nur Server virtualisiert

Virtualisierung zwischen Wunsch & Wirklichkeit

Unternehmen verknüpfen Virtualisierung mit einer Reihe von strategischen und geschäftlichen Zielen. Bei der Umsetzung hapert es allerdings oft. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Coleman Parkes im Auftrag von Hewlett-Packard im Sommer 2008 durchgeführte Studie unter 500 europäischen IT-Entscheidern.

Fast die Hälfte der Befragten sieht in der Virtualisierung ein Werkzeug zur Optimierung des Geschäftserfolgs. „Fast 90 Prozent der Studienteilnehmer bezeichnen Virtualisierung als Strategie und nicht bloß als eine taktische Maßnahme“¸ erklärt Patrik Edlund, Press & Analyst Relations Manager bei HP. „Dies ist in der Praxis aber noch nicht angekommen. Insbesondere deutsche Unternehmen fokussieren laut Coleman Parkes sehr stark auf die Server-Virtualisierung (D: 81%, alle: 73%), wogegen Storage- (D: 12%, alle: 47%) und Client-Virtualisierung (D: 12%, alle: 24%) derzeit noch nicht im Fokus steht“, erläutert Edlund.

Der Respekt vor der Dynamik und Komplexität virtualisierter Infrastrukturen ist offensichtlich. Die Infrastruktur- und Kapazitäts-Planung sowie die Verwaltung unterschiedlicher Virtualisierungsplattformen bereiten der IT-Abteilung dabei die größten Sorgen. „Die Mehrzahl der deutschen Befragten hält eine Management- und Governance-Strategie für wichtig, um den Erfolg der Virtualisierung sicherzustellen – allerdings haben nur 18 Prozent der deutschen Unternehmen eine solche Strategie definiert und implementiert“, sagt Edlund.

In den USA sind bereits wesentlich mehr Storage-Virtualisierungs-Projekte in die Tat umgesetzt als in Europa. „Vor allem Deutschland ist als Early-Adopter-Land noch sehr zögerlich“, erklärt Klaus Rumsauer, Director Enterprise Server and Storage bei HP. „Neben der Nachfrage nach Server-Virtualisierung steigt aber auch das Interesse an Client- und Storage-Virtualisierung“. Der Schneeball sei eben erst ins Rollen geraten.

„Um die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen, empfehlen wir eine ganzheitliche und an den geschäftlichen Anforderungen ausgerichtete Herangehensweise“, sagt Edlund. HP kündigt deshalb verschiedene neue Produkte, Lösungen und Dienstleistungen rund um Virtualisierung vor. Dazu gehört unter anderem die Software „Business Service Management“ (BSM). Diese soll eine einheitliche Steuerung und Überwachung von virtuellen und physikalischen Ressourcen ermöglichen. So überwacht beispielsweise der „Performance Agent“ in der neuen Version 4.7 mit nur einem Agenten pro physikalischem Server die Performance-Metriken sowohl der physikalischen als auch aller darauf laufenden virtuellen Maschinen nahezu in Echtzeit. Der Performance-Agent unterstützt dabei VMware ESX Server, AIX LPAR, Solaris Zones und HP Integrity VM. Da auf jeder virtuellen Maschine ein Agent installiert werden muss, reduziert sich laut Hersteller die Systembelastung durch das Monitoring.

Dies gilt in ähnlicher Weise für die Monitoring-Lösung „SiteScope 9.0“, die virtuelle und physikalische Systeme per Fernabfrage – ohne Agenten – überwacht. Über eine Reihe von Abfragemechanismen misst das Tool Performance-Metriken und überwacht das Verhalten von Applikationen. Voraussichtlich im Oktober dieses Jahres will HP zudem die Netzwerk-Management-Lösung „Network Node Manager“ (NNM) mit neuen Funktionen für virtuelle Netzwerke ausliefern. (speicherguide.de/cvi)