Virtualisierung: Microsoft kooperiert mit Xensource

Linux-Versionen, die an den Open-Source-Hypervisor "Xen" angepasst sind, sollen auch mit der kommenden Virtualisierungslösung aus Redmond funktionieren.

Microsoft hat dazu eine Kooperation mit der Firma Xensource vereinbart. Erklärtes Ziel ist ein "Brückenschlag" der Interoperabilität zwischen beiden Hypervisor-Lösungen. Während Xen bereits verfügbar ist (zum Beispiel im neuen "SUSE Linux Enterprise Server 10" von Novell), müssen Microsoft-Anwender auf "Viridian" noch eine Weile warten. Der Nachfolger des "Virtual Server" soll binnen 180 Tagen nach "Longhorn Server" erscheinen, der wiederum für Ende 2007 angekündigt ist. Eine erste Testversion von Viridian soll Ende dieses Jahres herauskommen.

Bei einem Hypervisor - der wohl bekannteste kommerzielle ist der "ESX Server" der EMC-Tochter VMware – handelt es sich um eine Low-Level-Software, mit der sich mehrere Betriebssysteme dieselbe Hardware teilen können. An Xen müssen Betriebssysteme angepasst werden, damit sie optimal damit funktionieren. Dank neuer Hardware-Virtualisierungstechnik in Prozessoren von Intel und AMD laufen Betriebssysteme aber auch unmodifiziert auf Xen. Die Kooperation von Xensource und Microsoft soll sicherstellen, dass im Gegenzug Xen-Linuxe auch mit Viridian funktionieren.

Microsoft wird, wenn sein eigener Hypervisor am Markt ist, auch Support für virtuelle Maschinen mit Xen-Linux leisten. Auch wenn es sich um ein Linux- oder Xen-Problem handele, wolle Microsoft "sicherstellen, dass Kunden den richtigen Linux-Support bekommen", versprach Jeff Price, Senior Director in Microsofts Sparte Windows Server. Sein Chef Bob Muglia ergänzte: "Unsere Zusammenarbeit mit Xensource, einem anerkannten Marktführer bei quelloffener Virtualisierungstechnik, unterstreicht unser Bekenntnis zur Interoperabilität und unser anhaltendes Bemühen, Virtualisierungslösungen in den Mainstream zu tragen und Kunden auf sich selbst verwaltende, dynamische Systeme zu bringen." (Thomas Cloer / ala)