Viele Farben auf einer einzigen Faser

Multiplexing fürs Edge

Das anschließende Multiplexen erfolgt rein optisch und passiv, also ohne Elektronik. Mehrere Hersteller, wie zum Beispiel Nortel Networks, bieten bereits Transponder an, die das optische Eingangssignal ohne eine elektrische Wandlung auf die richtige Wellenlänge umsetzen.

Es gibt zwei WDM-Varianten:

- Coarse Wavelength Divison Multiplexing (CWDM)

- Dense Wavelength Division Multiplexing (DWDM)

Der grundlegende Unterschied bei diesen beiden Multiplex-Arten ist die Anzahl der Wellenlängen auf einer einzigen Faser und deren Abstände zueinander. Coarse steht für Grob, Dense für Dicht. Eine grobe Kanalbündelung bedeutet, Farben auf Kanälen in weit auseinander liegenden Wellenlängen über eine Glasfaser zu verschicken. Da die Farben zirka 20 Nanometer voneinander getrennt sind, entfällt eine Temperaturstabilisierung der Laser, wie sie beim "engeren" DWDM nötig ist.

Adva Optical Networks bietet mit dem "FSP 500" ein CWDM-System mit vier Kanälen. Es unterstützt alle Übertragungsstandards von 1,5 MBit/s über OC-3/STM-1 bis hin zu OC-48/STM-16 sowie Giga-bit-Ethernet, Fast-Ethernet, FDDI (Fibre Distributet Data Interface) und ATM. Der modulare "Lambdadriver 800" von Optical Access unterstützt eine, zwei, vier oder acht verschiedene Farben. Auch hier sind Datenraten von 100 MBit/s bis zu 2,5 GBit/s pro Kanal möglich. Mit dem "Fomux 1500" von Pandatel ist eine protokollunabhängige Datenrate von bis zu 622 MBit/s möglich. Er kann maximal acht Kanäle verarbeiten. Die CWDM-Systeme sind auch als "Short Haul Optics" bekannt. Auf ihnen gebündelte Daten überbrücken eine Distanz von bis zu 70 Kilometer ohne Signalverstärkung.

Weil sich bei CWDM ungekühlte Laser verwenden lassen, ist diese Methode die kostengünstigere Variante. Bei acht Kanälen mit jeweils 2,5 GBit/s kommt eine Übertragungskapazität von 20 GBit/s zusammen. Die Hersteller sehen ihre Systeme als Verbindungsstück zwischen Enterprise Edge und dem Netz eines Serviceproviders. Vor die Systeme lassen sich Zeitmultiplexer (Time Division Multiplexing - TDM) schalten, welche Datenströme mit weniger Bandbreite bündeln und auf einen WDM-Highspeed-Kanal schicken, was die Auslastung der Übertragungsmedien erhöht. Bei TDM teilen sich auch alle beteiligten Kanäle ein Übertragungsmedium zwischen einem Mux und einem Demux. Jedoch erfolgt die Unterteilung zeitlich, das heißt, jeder Kanal bekommt ein Zeitfenster zugeteilt und sendet in einer festgelegten Reihenfolge.