Videoüberwachung wirkt an jedem Ort anders
Zwischen 2003 und 2006 wurde am Institut für kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg untersucht, wie räumliche Vorstellungen, Sicherheitsgefühl und Einstellungen zur Videoüberwachung zusammenhängen. Das Projekt wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Der Abschlussbericht ist als PDF-Datei im Internet verfügbar.
In zwei Teilstudien haben Dr. Nils Zurawski und seine Arbeitsgruppe erforscht, welche Einstellungen und Kenntnisse es über Videoüberwachung bei den Bewohnern Hamburgs gibt und wovon diese beeinflusst werden. Die erste Teilstudie (A) befasst sich mit einem Vergleich zwischen St. Georg (innerstädtisch) und dem Boberger Dorfanger (vorstädtisch). Unterschiedliche Wahrnehmungen des Hamburger Stadtraums und daraus resultierende verschiedene Bewertungen von Sicherheit, Kriminalität und Videoüberwachung wurden analysiert.
Ein Ergebnis der Untersuchung: „Emotionale Nähe“ zu einem Raum senkt die Unterstützung für Videoüberwachung. Das gilt sowohl für einen bestimmten Raum als auch für eine Beurteilung von Videoüberwachung im Allgemeinen. Spezielle Erfahrungen werden somit abstrahiert und auf eine (oft unbekannte) Gesamtsituation angewandt.
Die zweite Teilstudie (B) überprüft die in A gemachten Hypothesen. Studie B wurde als quantitative Straßenumfrage auf der Reeperbahn im Mai/Juni 2006 durchgeführt. Sie gibt einen ersten Eindruck, inwiefern die dort seit März 2006 installierte Videoüberwachung angenommen bzw. überhaupt wahrgenommen wird. Es wird untersucht, ob diese tatsächlich auf das Sicherheitsgefühl der Besucher und Anwohner einen Einfluss hat.
Zurawski: „Videoüberwachung wirkt an jedem Ort anders und bedeutet je nach Ort und Zeit für die Bürger etwas anderes. Pauschale Aussagen über eine Zustimmung sind daher mit Vorsicht zu betrachten.“ (dsc)
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