VIA vs. Intel: Boardhersteller glauben an Einigung

Taiwanischen Mainboard-Herstellern bereitet der Streit zwischen VIA und Intel um die Chipsätze für Pentium 4-Prozessoren anscheinend wenig Kopfzerbrechen. Wie taiwanische Medien berichten, glauben die Board-Hersteller an eine außergerichtliche Einigung.

Intel und VIA bezichtigen sich wechselweise, Technologie des anderen in den Chipsätzen für den Pentium 4 einzusetzen. Intel hat Klage erhoben, weil VIA für den P4X266-Chipsatz nach Ansicht des Chipherstellers keine Lizenz für die Bustechnologie des Pentium 4 besitzt. VIA hat mit einer Gegenklage geantwortet und behauptet, der Intel-845-Chipsatz verletze geistiges Eigentum von VIA. Einen Beta-Test des i845 finden Sie hier.

Nach Berichten der taiwanischen IT-Zeitung "DigiTimes" sehen die Hersteller ihre Liefertermine für Boards mit den Chipsätzen nicht gefährdet. Wegen der relativ kurzen Zeit, die ein Chipsatz überhaupt aktuell ist, rechnen die Hersteller nicht mit einem langwierigen Prozess, sondern mit einer außergerichtlichen Einigung.

Nebenbei erinnern die Board-Hersteller daran, dass es auch Pentium-4-Chipsätze wie den Aladdin-P4 von Acer Laboratories (ALi) und den SiS645 von Silicon Integrated Systems (SiS) gibt. Sollte sich das rechtliche Procedere zwischen VIA und Intel wider Erwarten ausdehnen, könne man Boards auch damit bestücken.

Der Newsdienst The Inquirer berichtet unterdessen, dass VIA inzwischen eine weitere rechtliche Handhabe gegen Intel bereithält. Anscheinend hat VIA ein Videoband, das unter anderem Intel-Mitarbeiter zeigt, die Werbe-Ballons von VIA zerstören. Wegen dieser Ballon-Affäre auf der Computex hat VIA den Chiphersteller zusätzlich zur Patentklage wegen Beschädigung von VIA-Eigentum verklagt. Die Hintergründe zur anekdotenhaften Ballon-Affäre lesen Sie hier. (uba)