VIA bringt Chipsatz für Quad Band Memory

VIA lizensiert zusammen mit S3 Graphics die QBM-Technologie von Kentron. QBM verdoppelt die Bandbreite von DDR-SDRAM und soll in VIAs künftigen P4X800-Chipsatz erstmals Einzug halten.

Die Quad Band Memory Technologie wurde von Kentron bereits im März 2000 vorgestellt. Außer bei wenigen SRAM-Implementierungen kam QBM bislang kaum zum Einsatz. Durch die Lizensierung von VIA und S3 Graphics soll QBM nun in den PCs Einzug halten. QBM-Module sollen als DDR533 und DDR667 auf den Markt kommen.

Die QBM-Module bestehen im Prinzip aus zwei zusammengesetzten DDR-Modulen. Bei einem DDR667-QBM-Modul arbeitet die eine Speicherbank mit dem normalen 333-MHz-DDR-Speichertakt eines DDR333-SDRAMs, die andere mit einem um 90 Grad verschobenen. So liefern beide Teilmodule zeitlich versetzt ihre Daten mit 333 MHz - jeweils mit steigender und fallender Flanke. Die Ausgänge der Teilmodule werden über einen schnellen Schalter gemultiplext und so mit effektiv 667 MHz auf den Datenbus gelegt. Die Datenbreite von DDR-SDRAM mit 64 Bit wird bei QBM beibehalten. Auf diese Weise gelingt es, die Datenrate von DDR333-SDRAM auf 667 MHz zu verdoppeln. Ein DDR667-QBM-Modul bietet somit eine Bandbreite 5,4 GByte/s (1000er Basis) - bei gleichem Takt wie DDR333-SDRAM.

VIAs Lizenzierung von QBM überrascht dennoch. Ende 2003 soll der DDR-Nachfolger DDR-II auf den Markt kommen. DDR II überträgt Daten unverändert zu DDR-SDRAM mit steigender und fallender Taktflanke. Höhere Taktraten - geplant sind zu Beginn DDR-II 400 und DDR-II 533 - sollen für mehr Performance sorgen. Um den höheren Takt zu ermöglichen, arbeitet DDR-II mit einer Spannung von 1,8 V statt 2,5 V bei DDR-SDRAM. Die Stabilität von DDR-II-Bausteinen soll sich durch eine On-Die-Terminierung deutlich erhöhen.

VIA erwartet DDR-II aber erst 2004/2005 und will mit QBM die Lücke bis dahin schließen. Laut VIA sind QBM-Module kompatibel zum existierenden 184 Pin breiten DDR-SDRAM-Interface. Mainboards für QBM benötigen kein neues Layout oder eine teure Anpassung und sollen abwärtskompatibel zu DDR-SDRAM sein. Hersteller von QBM-Speicher müssen keine Lizenzgebühren zahlen.

Mainboards mit QBM sind zudem kostengünstiger realisierbar als Dual-Channel-DDR-SDRAM-Lösungen, die ein neues Mainboard-Design benötigen. VIAs P4X600 nutzt zwei DDR-SDRAM-Kanäle und soll im Oktober 2002 ausgeliefert werden. Ende des ersten Quartals 2003 will VIA dann den P4X800 vorstellen. Dieser QBM-Chipsatz nutzt erstmals DDR533-Speicher. (cvi)

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