Multisourcing

Verträge sind nicht flexibel genug

Laut Gartner sind viele Multisourcing-Vorhaben zum Scheitern verurteilt.

Multisourcing ist alles andere als trivial, warnen die Berater von Gartner. Durch die Beauftragung einer Vielzahl von externen Providern entstehe ein hoher Verwaltungsaufwand, der viele Anwender überfordere. Ihnen fehle die Erfahrung, um beim Auslagern einen Ende-zu-Ende-Ansatz zu verfolgen. Erschwert werden Outsourcing-Vorhaben aber auch dadurch, dass die Verantwortlichen sie oft trotz massiver politischer oder interner Widerstände planen und durchziehen. Und schließlich werden Sourcing-Umgebung und Entscheidungsprozesse durch die zahlreichen neuen Delviery-Modelle immer komplexer.

Vor diesem Hintergrund liefern viele Projekte in Multisourcing-Umgebungen nicht die erwarteten Ergebnisse, beobachten die Experten. Häufig verspreche sich der Anwender mehr von dem Deal als der Provider liefern könne. Typisch sei auch, dass sich einzelne Deals nicht weiter entwickelten. Vor allem in Sachen Innovation sei Enttäuschung auf Anwenderseite programmiert. Das liege allerdings wiederum oft daran, dass diese das Innovationsziel nicht hinreichend beschrieben habe.

Vor allem aber sind viele Verträge zu unflexibel, um sich den Veränderungen im Markt und im Unternehmen anzupassen, kritisieren die Experten. CIOs und Sourcing-Manager benötigten besondere Kompetenzen, um mit den genannten Herausforderungen umgehen zu können. Einer Gartner-Umfrage zufolge managen 55 Prozent der Unternehmen ihre Sourcing-Aktivitäten rein taktisch und auf Betriebsebene. "Nur ein kleiner Teil der Anwender misst ihren Auslagerungen ausreichend strategische Bedeutung bei und investiert entsprechend viel in die nötigen Kompetenzen", fasst Frank Ridder, Research Director bei Gartner, zusammen. Wegen der mangelnden Flexibilität, die durch einen zu einseitigen Fokus auf Kostensenkung entsteht, prognostizieren die Experten, dass bis 2012 etwa 30 Prozent aller Outsourcing-Verträge aufgelöst werden.