Datenarchivierung

Verschlüsselung für Archvierung auf optischen Medien

Ein spezielles Verschlüsselungs- und Kopierschutzsystem soll das Archivieren von Unternehmensdaten auf optische Medien sicherer machen.

Das österreichische Unternehmen X-Net Technologies hat in Zusammenarbeit mit Primera Technology Europe sein auf der Linux-basierten Steuerungssoftware Open Robot Control (OpenRC) und Brennrobotern des Typs Disc Publisher (XR oder XRP) basierendes Datenauslagerungssystem um einen dreistufigen Sicherheitsmechanismus erweitert. Unternehmen können damit große Datenmengen aus allen Geschäftsprozessen auf optische Medien wie CDs, DVDs oder Blu-ray-Discs brennen, ohne einen Missbrauch durch unzulässiges Kopieren, Drucken und Abfilmen befürchten zu müssen. Der Datenauslagerungsprozess passiert weiterhin voll automatisiert und ist aus allen umfassten IT-Teilsystemen heraus möglich. "Wir wollten ein System entwickeln, dass es uns erlaubt, verschiedene Schlüsseltypen auf optische Datenträger zu schreiben, welche von Befugten auch mit einfachen DVD-Laufwerken gelesen werden können", sagt Nikolaus Dürk, Geschäftsführer von X-Net, auf Anfrage von pressetext.

Das dreistufige Verschlüsselungs- und Kopierschutzsystem von X-Net ergänzt als zentrale Neuerung das Datenauslagerungskonzept beider Unternehmen. Auf dem Wege des Label-Tag-Verfahrens wird ein sichtbares Wasserzeichen auf der Datenschicht aufgebracht. Originaldokumente sind dadurch von etwaigen Kopien sofort zu unterscheiden, was etwa bei unerlaubtem Abfilmen von Videodokumenten schlagend werden kann. Darüber hinaus kommt mit dem Kopierschutzsystem DisKey eine Art Dongle zum Einsatz, der mehrere Schlüsseltypen auf handelsübliche DVD+R-Medien schreiben beziehungsweisevon diesen auslesen kann. Als dritte Sicherheitskomponente fungiert Secure Viewer, eine Applikation, die in Kombination mit DisKey als Datensicherheitscontainer Schutz bietet. Diese zum Auslesen der Daten zwingend notwendige, auf die jeweiligen Kundensysteme adaptierbare Software wird auf die Datenträger mit überspielt. "Mit dem Secure Viewer lassen sich Daten auch nach dem Einlesen vom Original nicht mehr kopieren. Der Anwender muss von Projekt zu Projekt entscheiden, wie breit der Schutzmantel sein soll, den er um seine Daten legt", so Dürk.

OpenRC basiert indes auf OpenSource-Komponenten wie Python, PostgreSQL oder Java und wurde ursprünglich für die Ansteuerung von ADR CD/DVD-Robotern entworfen. Eine Prozesskommunikation auf der Grundlage des offenen XML-Standards erlaubt die Anbindung an jegliche ERP-Systeme ohne spezielle APIs. Dabei enthalten XML-Tickets zur Ansteuerung von OpenRC alle für einen Job relevanten Informationen und Parameter. "Ein XML-Ticket wird zum Beispiel von SAP ERP erstellt und über HTTP an den Steuerungsrechner gesendet. Dort erfolgt die Abarbeitung nach dessen Priorität. Die für den Job benötigten Nutzdaten werden erst dann gemäß den Spezifikationen im XML-Ticket von den jeweiligen Datenquellen auf den Steuerungsrechner übertragen und anschließend für den Brennprozess aufbereitet", präzisiert Dürk. Über ein webbasiertes Userinterface können Benutzer das System auch effektiv verwalten. Angaben von X-Net zufolge würden jährlich bereits über 100.000 optische Datenträger auf dieser Basis beschrieben werden.

So abgesicherte Datenauslagerungen auf optische Speichermedien scheinen insbesondere für Unternehmen ab mittlerer Betriebsgröße interessant. Auch die Hardware - in diesem Fall Brennroboter von Primera - ließe sich problemlos in bestehende IT-Infrastrukturen integrieren, heißt es seitens des Anbieters. Primeras Disc Publisher erlaube je nach Typ das Beschreiben von 50 bis 100 optischen Medien pro Arbeitsgang und versetzen Unternehmen damit in die Lage, auf einen Schlag zwischen 2,5 und fünf Terabyte an Betriebsdaten wie etwa Korrespondenzmails und Geschäftsbriefe abzulegen. (pte/mje)