Vergleichen lohnt sich

Viele Unternehmen setzen nach wie vor auf Standleitungen, um ihr lokales Netz mit dem Internet zu verbinden. Aber auch symmetrische DSL-Dienste sind immer häufiger anzutreffen. Der ISP-Vergleichstest zeigt, dass es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Providern und Diensten gibt.

Von: Carsten Rossenhövel, Christoph Lange

Wer auf der Suche nach Vergleichstests von IP-Providern ist, findet in letzter Zeit ein großes Angebot. Alle haben jedoch eines gemeinsam: Sie testen ISDN- oder ADSL-Anschlüsse mit den für Privatkunden typischen Konfigurationen: dynamische IP-Adressen, keine Ser-vicegarantien, eingeschränkte Bandbreiten. Für mittelständische und große Unternehmen sind derartige Tests nur sehr begrenzt aussagekräftig. Erstens setzen sie häufig andere Anschlusstypen ein: Bislang dominieren 2-Megabit-Standleitungen (E1), mittlerweile finden aber auch SDSL-Anschlüsse mit symmetrischer Bandbreite von 2,3 Megabit zunehmend Verbreitung. Zweitens sind technische und organisatorische Kriterien wie Zuverlässigkeit des Anschlusses und Qualität der Serviceleistungen für Geschäftskunden genauso wichtig wie die maximal erreichbaren Bandbreiten. Ein Test muss auch diese Punkte berücksichtigen.

Daher veröffentlicht NetworkWorld einen vom Partner-Lab EANTC durchgeführten unabhängigen Vergleichstest, der die Geschäftskunden-Angebote führender deutscher IP-Provider im 2-Megabit-Bereich (E1 oder SDSL) bewertet. In diesem Test untersuchten wir Colt Telecom, Deutsche Telekom, QSC und Worldcom (siehe Tabelle oben). In dieser Ausgabe präsentieren wir die Ergebnisse von Colt und der Deutschen Telekom; QSC und Worldcom folgen im nächs-ten Heft. Zusammenfassend lässt sich festhalten:

- Bei Netzqualität und verfügbaren Bandbreiten stellten wir Unterschiede fest. Sie sollten genau verglichen und kontinuierlich überprüft werden.

- Die Abrechnungsmodelle sind sehr unterschiedlich: Sie reichen von preisgünstiger Flat Rate bis zu volumenbasierter Abrechnung, zum Teil mit hohem Kostenrisiko.

- Service kostet Geld. Schnelle Erreichbarkeit qualifizierter Vertriebsmitarbeiter, korrekte Rechnungen, hochwertiger technischer Support für die Einrichtung und den Betrieb sind nicht selbstverständlich.