Neue Rücknahmepflichten

Verbraucherzentralen: Elektromüll-Rückgabe viel zu kompliziert

Geplante Regeln für die leichtere Entsorgung von ausrangierten Elektrogeräten wie Handys, Toastern oder Fernsehern sind aus Sicht von Verbraucherschützern viel zu kompliziert.

"Die Verbraucher haben wenig Lust, sich mit tausend unterschiedlichen Regelungen zu befassen", sagte Marion Jungbluth vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn man es so kompliziert macht, muss man sich nachher nicht wundern, wenn die Sachen dann doch in der normalen Abfalltonne landen."

Die Bundesregierung will Händler, die Elektrogeräte verkaufen, dazu verpflichten, alte Geräte unter bestimmten Bedingungen kostenlos anzunehmen. Die Regelungen gelten allerdings nur für Geschäfte, deren Elektro-Sortiment sich über mindestens 400 Quadratmeter erstreckt. Außerdem können nur kleine Geräte mit einer Kantenlänge bis zu 25 Zentimetern ohne weiteres abgegeben werden. Was größer ist, muss nur beim Kauf eines gleichwertigen neuen Geräts angenommen werden. Der Bundestag stimmt an diesem Donnerstag über die Pläne ab.

Die Verbraucherzentralen kritisieren vor allem die Beschränkung der Pflicht auf die großen Händler. Wünschenswert wäre gewesen, dass zumindest jemand, der ein neues Gerät kauft, das alte in jedem Fall im Tausch abgeben kann, sagte Jungbluth. Außerdem sei bisher nicht eindeutig geregelt, wie der Verbraucher überhaupt erkennen soll, ob ein Geschäft die 400-Quadratmeter-Grenze überschreitet.

Bisher nehmen Händler Altgeräte nur auf freiwilliger Basis zurück. Andernfalls müssen sie zu kommunalen Sammelstellen gebracht werden. (dpa/mje)