VC-SDRAM im Detail

Abseits vom Trubel um Rambus und DDR-SDRAM könnte Virtual Channel Memory als siegreiche Zwischenlösung hervorgehen. Der Highspeed-Speicher von NEC soll durch eine effizientere Speicherverwaltung für höhere Performance sorgen.

Rambus ist teuer und enttäuscht in der Performance. AMD favorisiert für seine Athlon-Prozessoren künftig DDR-SDRAM, nur entsprechende Mainboards und der Speicher selbst sind noch nicht verfügbar. Vor allem die Inkompatibilität zu den bestehenden Mainboards und Speichersockeln machen den neuen Technologien den Start schwer. Während Rambus-Speicher mit seinen RIMMs eine komplett neue Board-Architektur benötigt, ist die Implementation der 184-poligen DDR-DIMMs weniger kompliziert und erfordert nur geringfügige Designanpassungen.

Dennoch: PC100- und vermehrt jetzt auch PC133-SDRAM bleiben wohl in den nächsten Monaten die Speicherlösung Nummer 1. Und sie bekommen Verstärkung: Virtual Channel Memory (VCM) von NEC ist eine Highspeed-SDRAM-Lösung und soll die Effizienz bei Speicherzugriffen und somit die Performance des Systems erhöhen.

Bereits Ende 1997 hat der japanische Speicherhersteller die Architektur von VCM vorgestellt. Die derzeit für den 100- und 133-MHz-Betrieb ausgelegten Speichermodule basieren auf Standard-SDRAM. VCM verwendet auch das gleiche Pinout und Package wie SDRAM. Als Modulplatinen kommen die herkömmlichen 168-poligen DIMMs zum Einsatz. Designänderungen an Mainboard und Speichersockeln sind damit nicht notwendig. Zwingend erforderlich ist allerdings eine Unterstützung seitens des Chipsatzes sowie eine Anpassung des Bios - sonst wird das Modul nicht erkannt.

VCM ist von NEC als offener Standard entwickelt worden. Lizenzgebühren, wie bei Rambus, sind für andere Hersteller nicht fällig. Neben NEC selbst entwickeln auch Hyundai, Infineon (Siemens) und Micron VC-SDRAMs. Auch Kingston wird in Kürze Module anbieten.