VA Linux gibt Hardware-Geschäft auf

VA Linux vollzieht einen radikalen Wandel. Das Unternehmen zieht sich vollständig aus dem Hardwaregeschäft zurück und nimmt nur noch bis 10. Juli Bestellungen für Linux-Server an. VA Linux mutiert damit zu einer reinen Software-Firma.

Die Abkehr vom bisherigen Kerngeschäft wirkt sich auch auf das Personal aus. Einer Mitteilung zufolge wird VA Linux etwa 150 seiner 436 Mitarbeiter entlassen - das sind 35 Prozent. Das Unternehmen geriet insbesondere durch den Kollaps vieler Internetfirmen, die zu den Hauptkunden gehörten, in die Schieflage. Die Konzentration auf das Softwaregeschäft soll künftig höhere Gewinne bringen.

VA Linux hat den SourceForge-OnSite-Service zur neuen Haupteinnahmequelle erkoren. Er bietet großen Unternehmen die Chance zu einer verteilten Software-Entwicklung. Kunden sind unter anderem Hewlett-Packard und Goldmann Sachs. Die populäre Webseite SourceForge.Net, eine Plattform zur gemeinsamen Entwicklung von Linux-Software, ist Teil des Open Source Development Network (OSDN). VA Linux will diese vor allem durch Werbung und Sponsoring finanzierte Sparte unverändert fortführen. Als dritte Säule sieht das Unternehmen Consulting und Software-Entwicklung in den Bereichen Storage Devices und Remote Management.

VA Linux erwartet, dass der Umsatz durch den Rückzug aus dem Hardware-Geschäft drastisch einbricht. Dafür rechnet das Unternehmen mit Einsparungen von 8 Millionen US-Dollar oder mehr pro Quartal. Schließlich hatte VA Linux eigenen Angaben zufolge in den letzten drei Quartalen im Schnitt 25 Millionen US-Dollar in die Hardware-Sparte gesteckt. "Das Hardware-Geschäft benötigt viel Cash. Angesichts der Wirtschafts-Flaute sahen wir keine Chance mehr, in die Gewinnzone zu gelangen", sagte CEO Larry Augustin. (jma)