Der Desktop-PC im Wandel

User Virtualization - Die persönliche Einstellungen auf jedem Gerät

Vorteile der User Virtualization

Das Konzept der User Virtualization deckt im Vergleich dazu ein komplettes Spektrum an individualisierbaren Komponenten des Benutzers ab. Dazu gehören Policy-Einstellungen, verwendete Applikationen, Zugriffsrechte für Daten, aber auch Nebenthemen wie der Desktophintergrund und die Browserfavoriten. Zudem ist es denkbar, Rechte sogar nach ihrem Ort zu vergeben. So darf der Home-Office-Mitarbeiter in seiner Wohnung frei mit den Druckereinstellungen experimentieren, im Büro dagegen nicht. User Virtualization ermöglicht es darüber hinaus auch, Applikationen - etwa dem Browser - bestimmte Rechte zuzuweisen, um Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Technisch basiert die Technologie auf Filtertreibern, die sich zwischen Anwendung und Betriebssystem schalten. Bei Anfragen an Komponenten wie Netzwerk-, das Drucker- oder das Grafiksubsystem, können diese die Kontrolle übernehmen und Vorgaben machen, wie einzelne Aufrufe zu bearbeiten sind. Dabei ist es sogar möglich, das Aussehen einer Applikation zu verändern. Ist zum Beispiel in den Admin-Einstellungen vorgesehen, dass das Drucken nur innerhalb des eigenen Firmennetzes gestattet ist, so erscheint andernorts der Druckbefehl ausgegraut. Angesichts solcher tiefen Eingriffe in das System lassen sich alle Arten von Konfigurationen und Benutzereinstellungen abbilden.

Filtertreiber sind übrigens kein illegaler Hack oder eine von Microsoft unerwünschte Methode, sondern sogar offiziell unterstützt und mit dokumentierten Schnittstellen gefördert. Grundsätzlich funktioniert dieses Prinzip mit jeder Applikation. Insbesondere die gängige Enterprise Software der großen Hersteller wird heute von den Angeboten der großen User-Virtualization-Anbieter unterstützt. Weitere Anpassungen werden von großen Entwicklungsgruppen in diesen Unternehmen kontinuierlich vorgenommen.

Die Kunst, einen solchen Filtertreiber zu schreiben, besteht gerade darin, die Performance des Rechners nicht zu beeinflussen und das Gesamtsystem stabil zu halten. Keine leichte Aufgabe, zumal auch Virtualisierungslösungen auf eine ähnliche Technologie zurückgreifen. Noch tiefer im System verwurzelt sind die Virenschutz-Programme der Sicherheitsanbieter.