User misstrauen MSN, AOL und Passport

Die Marktforscher von Gartner haben in zwei Wellen im vergangenen August und im Februar dieses Jahres über 2000 Verbraucher zum Thema SSO-Dienste (Single Sign-on) a la Microsofts "Passport", AOLs "Screen Name" oder zukünftig "Liberty Alliance" befragt und dabei Interessantes herausgefunden:

Den Consumern geht es laut einem Bericht der Computerwoche eher um (Daten-) Sicherheit denn Bequemlichkeit - sie wollen eigentlich gar keine solchen Dienste und haben sie bisher nur akzeptiert, weil sie ohne diese bestimmte Services wie Hotmail nicht hätten nutzen können.

Dazu gesellt sich noch ein gesundes Misstrauen in die kommerziellen Anbieter: 38 Prozent der von Gartner Befragten gaben zu Protokoll, sie vertrauten Microsoft "überhaupt nicht"; für AOL lag dieser Prozentsatz bei 29 von Hundert. Speziell in Bezug auf Internet-Zugang und Instant Messaging erklärten mehr als die Hälfte, sie würden MSN in Sachen persönliche und finanzielle Daten nicht trauen; AOL schnitt hier besser ab.

Gartner schätzt, dass es derzeit "nur" rund 50 Millionen registrierte Nutzer von Authentifizierungsdiensten gibt. Im kommenden Jahr sollen diese im Schnitt wenigstens drei Sites pro Monat über die Services besuchen. Die Zahl der Passport-Kunden beziffert Gartner mit 25 Millionen, von denen aber nur 14 Prozent überhaupt wüssten, dass sie ein solches Konto haben. Microsoft spricht dagegen von mehr als 200 Millionen registrierten Passportlern - allerdings räumt das Unternehmen ein, dass wohl nicht alle aktive Nutzer seien.

"Die Verbraucher sind nicht vollkommen gegen solche Dienste", bilanziert Gartner-Analyst Avivah Litan. "Aber sie stehen ganz unten auf ihrem Wunschzettel, so lange Sicherheits- und Datenschutzprobleme nicht ausgeräumt sind."

Erste Ergebnisse der Studie wurden Cnet vorab zur Verfügung gestellt. Weitere Details will Gartner auf einer Konferenz im kommenden Monat preisgeben. (Computerwoche/nie)