US-Unternehmen will Lizenzgebühr für JPEG

Das texanische Unternehmen Forgent Networks glaubt sich über sein Tochterunternehmen Compression Labs im Besitz eines äußerst wertvollen Patents, dem für JPEGs.

In einer Pressemitteilung führt Forgent Networks aus, dass im US-Patent Nr. 4,698,672 die JPEG-Kompressionstechnologie beschrieben sei. Daraus leitet das Unternehmen die exklusiven Rechte ab, die Verwendung von JPEG in allen Bereichen zu lizenzieren. Eine Ausnahme macht Forgent nur bei der Verwendung der Kompressionstechnologie im Satelliten-Fernsehen. Sollte die Lizenzforderung zutreffen, spielt diese Ausnahme aber auch keine große Rolle. Forgent Networks bleiben nach eigenen Angaben noch die Bereiche Digitalkameras, PDAs, Handys, Browser, Camcorder (mit Standbildfunktion) und Scanner. Anders ausgedrückt leitet Forgent Networks Lizenzansprüche für alle Geräte ab, die auf die eine oder andere Weise Bilder komprimieren, speichern, editieren, drucken oder übertragen.

Forgent Networks hat sich mit einer Anwaltskanzlei zusammengetan, um ein Lizenzierungsprogramm auszuarbeiten, heißt es in der Mitteilung. Die beiden Partner haben sich laut Forgent darauf geeinigt, den Gewinn aus den Lizenzprogrammen redlich zu teilen. Mit Hardware-Herstellern aus den genannten Bereichen befinde man sich bereits seit einiger Zeit in Verhandlungen.

Mit JPEG wäre nach dem GIF-Format bereits das zweite Bildformat in die Patentfalle geraten. Seit 1985 besitzt Unisys ein Patent für das LZW-Komprimierungsverfahren, das die Firma CompuServe in dem von ihr entwickelten Grafikformat GIF verwendet. Ende 1994 schlossen die beiden Unternehmen einen Lizenzvertrag, nach dem Firmen und Programmierer Gebühren für Programme, die das GIF-Format verwenden, an CompuServe abführen müssen (mehr dazu in diesem Report). Die GIF-Rechte will Unisys seit 1999 nicht nur bei den Herstellern, sondern auch bei Betreibern von Websites geltend machen, wie im Report Aus für GIF? ausgeführt. (uba)