Update: Intel-Rekordjahr und Umsatzwarnung

Mit einem blauen Auge kommt Chip-Gigant Intel trotz schwächerem PC-Markt im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000 davon. Die in der Nacht zum Mittwoch vorgelegten Zahlen verzeichnen eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent gegenüber 1999. Für das erste Quartal 2001 rechnet Intel mit einem Umsatzrückgang von rund 15 Prozent.

Im Jahr 2000 hat Intel 33,7 Milliarden Dollar umgesetzt und ohne die Ausgaben für zahlreiche Firmenübernahmen 12,1 Milliarden Dollar verdient. Die Zahlen für das vierte Quartal dieses Geschäftsjahrs steigerten sich jedoch mit 8,7 Milliarden Dollar Umsatz kaum gegenüber dem dritten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte man den Gewinn immerhin noch um 10 Prozent steigern, Übernahmekosten nicht mit eingerechnet. Die Erwartungen der Analysten hat Intel um 1 Cent übertroffen. 38 Cent statt den prognostizierten 37 hat Intel pro Aktie verdient.

Die relative Stagnation der Umsätze vom dritten zum vierten Quartal wird sich laut Intel-CEO Craig Barrett im ersten Quartal 2001 in einen Abwärtstrend verkehren. Das Unternehmen bleibt zwar weiterhin sagenhaft profitabel, der Umsatz jedoch wird um 15 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2000 absacken, prognostizierte Barrett, räumte aber ein paar Prozent hin oder her ein.

Nun ist das erste Quartal im PC-Geschäft erfahrungsgemäß das schwächste, die neuerliche Umsatzwarnung fällt jedoch für Intel-Verhältnisse sehr deutlich aus. CEO Craig Barrett begründet sie: "Die sich abschwächenden wirtschaftlichen Bedingungen haben das Wachstum im vierten Quartal beeinflusst und verursachen kurzfristige Unsicherheiten."

Die Umsätze in den einzelnen Geschäftsfeldern: Intel hat nach eigenen Angaben im vierten Quartal rekordverdächtig viele Prozessoren und Flash-Speicher verkauft. Dagegen ist der Umsatz bei Chipsätzen und Mainboards rückläufig. Bei den Netzwerkprodukten haben ebenfalls die Prozessoren wie der embedded Pentium, das Ergebnis des dritten Quartals übertroffen. Ethernet-Produkte und Microcontroller waren dagegen verkaufsschwach.

In den Zahlen spiegelt sich wohl nicht nur die allgemeine Marktlage wider, sondern auch die Nachwirkungen von Hausgemachtem: Bugs in Chipsätzen etwa und daraus resultierende Rückrufaktionen bei Mainboards. Letztlich dürfte auch die Entscheidung des Konzerns für den teuren Rambus-Speicher (RDRAM), den Intel den Herstellern sogar mit Subventionen schmackhaft machen musste, als Bremse zumindest im Low-Cost-PC-Markt gewirkt haben. (nie/uba)