Update: Bundeswehr setzt weiter auf MS-Software

Das Verteidigungsministerium hat gegenüber tecChannel.de einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel dementiert, wonach die Bundeswehr künftig in Computern keine Software von Microsoft mehr einsetzen werde.

Wie berichtet, heißt es in dem Artikel "Die Angst der Deutschen vor amerikanischer Spionage", der amerikanische Geheimdienst NSA habe nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden Zugriff auf alle wichtigen Quellcodes von Microsoft. Dadurch könne er auch verschlüsselte Daten lesen. Das Verteidigungsministerium wolle daher in sensiblen Bereichen künftig nur noch Verschlüsselungstechniken der deutschen Firmen Siemens und der Telekom einsetzen, um seine Geheimnisse zu schützen, so der Spiegel.

Ein Sprecher des Bundesministeriums für Verteidigung hat den Spiegel-Bericht jetzt gegenüber tecChannel.de dementiert. In einem Fax, das die Redaktion vor wenigen Minuten erreichte, heißt es: "Die Behauptung, die Bundeswehr werde in sensiblen Bereichen künftig keine Software der Firma Microsoft mehr verwenden, ist falsch." Die Bundeswehr habe demnach erst vor einem halben Jahr einen Generallizenzvertrag über die handelsüblichen Softwareprodukte mit Microsoft abgeschlossen.

"Die Bundeswehr beabsichtigt, diese Produkte auch weiterhin einzusetzen", so der Sprecher weiter. Er betonte, dass sensible Daten im IT-Bereich der Bundeswehr zum einen durch Firewalls gesichert seien. Zum anderen setze die Bundeswehr auf Verschlüsselungstechniken, "die durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) zugelassen sind. Deren Schutzfunktionen arbeiten unabhängig von der benutzten Software", heißt es in der Mitteilung. (jma)