Unterschiede bei Leistung und Service

Installation der Anschlüsse

Während drei der vier Anbieter herkömmliche E1-Verbindungen nutzen, setzt QSC auf der Anschlussleitung zum Kunden eine symmetrische DSL-Variante ein. Wir waren gespannt, ob die technische Qualität der günstigeren SDSL-Technik mit E1-Übertragungen vergleichbar ist. Bei der Ins-tallation hat SDSL einen klaren Vorteil: Die Deutsche Telekom, Leitungslieferant für QSC, hatte bereits wenige Tage (Bonn) beziehungsweise wenige Wochen (Berlin) nach unserem Auftrag eine analoge Telefondose installiert. Der kleine SDSL-Router von Siemens kam per Post und musste nur eingesteckt werden. Der QSC-Anschluss in Bonn war sieben Werktage nach Beauftragung betriebsbereit - Rekord unter allen getesteten Anbietern. Im Durchschnitt benötigten die Provider einen Monat für die Bereitstellung.

Worldcom organisiert die Ins-tallation im Prinzip ähnlich. Auch hier wird eine E1-Leitung durch die Deutsche Telekom bereitgestellt, und der Router kommt per Post. Allerdings gibt es dabei mehrere potenzielle Fallstricke: Hat der Kunde schon ein 48-Volt-Netzteil? Ist ein Gestellrahmen vorhanden? Welche Belegung soll die Dose zwischen Netzabschluss und Router haben? Wir sind in zwei dieser Missverständnisse getappt, wodurch sich die Installation deutlich verzögerte. Einen Vor-Ort-Service bietet Worldcom nach eigener Aussage als kostenpflichtige Zusatzleistung an.

Sowohl QSC als auch Worldcom hatten Probleme damit, dass vereinbarte Installationstermine vom Leitungslieferanten Deutsche Telekom mehrmals nicht eingehalten wurden. Am Berliner Standort wurden beide Anschlüsse mit zwei Wochen Verspätung eingerichtet.

Während der Vertrieb bei Worldcom auf eigene Mitarbeiter setzt, ist die Bestellung von QSC-Internetanschlüssen sowohl direkt als auch über Partner möglich. Ende 2001 merkte man deutlich, dass bei QSC beides noch im Aufbau war. Besonders zu technischen PreSales-Fragen erhielten wir widersprüchliche Antworten. QSC gab im September auf unsere Anfrage hin detaillierte Auskünfte über mittlerweile eingeführte Qualitätssicherungsmaßnahmen für Vertrieb und Kundenservice. Sie reichen von Schulungen bis zu simulierten Anfragen bei der Kundenhotline.

Auch diesmal prüften wir die Flexibilität bei der Vergabe von IP-Adressen und Domains. Der Test verlief bei Worldcom gänzlich unspektakulär und reibungslos. Für eine Überraschung sorgte QSC: Die Vergabe eines Class-C-Netzes mit 256 IP-Adressen ist dort eine kostenpflichtige Zusatzleistung, die mit einmalig 99 Euro berechnet wird. Dafür ist sie auch am umständlichsten: Verschiedene Formulare mussten ausgefüllt und an unterschiedliche Ansprechpartner gefaxt werden.

Insgesamt ließen wir sieben Anschlüsse installieren, je zwei pro Anbieter. Ein Vorteil der E1-Technik ist ihre bundesweite Abdeckung. Bei QSC mussten wir auf den Standort Bonn ausweichen, weil in Koblenz zum Zeitpunkt der Beauftragung Anfang 2002 noch keine Infrastruktur vorhanden war. Da Colt Telecom unsere Standorte in Bonn und Koblenz über Partner abdeckte, konnten wir bei diesem Provider nur einen direkten Anschluss testen.