Weiterbildung, E-Learning und Zertifizierung

Unternehmen kämpfen gegen den Fachkräftemangel

Unternehmen investieren in ihre Mitarbeiter

Deswegen investieren deutsche Unternehmen nicht nur in IT-Produkte und -Lösungen, sondern verstärkt auch in ihre Mitarbeiter. Das betrifft sowohl Neueinstellungen als auch Weiterbildung und Fortbildung. Der CompTIA-Studie zufolge wurden 2015 knapp über 30 Prozent neue Fachkräfte in Bezug auf die aktuelle Mitarbeiterzahl eingestellt, 2014 waren es nur 21 Prozent. Mehr Arbeitskräfte sind also dringend geboten, aber nicht einfach zu finden. Denn qualifizierte Beschäftigte sind gefragt und entsprechend rar. Schon 2014 hat die Agentur für Arbeit 12.500 Stellenzugänge mit hoch qualifizierten Spezialisten registriert, "die über ein Anforderungsprofil verfügen, das üblicherweise durch eine Weiterbildung oder eine dreijährige Hochschulausbildung erworben wird".

Fachkräftemangel nimmt weiter zu

Dem Bitkom zufolge leiden sechs von zehn IT-Unternehmen in Deutschland unter Fachkräftemangel. Im Herbst 2015 berichtete der Branchenverband, dass hierzulande rund 43.000 IT-Spezialisten gesucht werden. Das bedeutet einen Anstieg um rund fünf Prozent verglichen mit 2014. Rund 17.500 der unbesetzten Stellen finden sich in Unternehmen des IT- und Telekommunikationssektors. IT-Experten werden aber auch verstärkt von Betrieben aus allen anderen Branchen gesucht. In diesen sogenannten Anwenderunternehmen gibt es demnach 25.500 offene Stellen.

Softwareentwickler sind Mangelware

Die Auswirkungen der digitalen Transformation werden besonders dadurch sichtbar, dass der Anteil der Softwareentwickler bei den Vakanzen sowohl in den IT- als auch bei den Anwenderunternehmen steigt. Bei Letzteren suchen mehr als ein Viertel nach diesem Know-how (27 Prozent), was einer Verdreifachung innerhalb von zwei Jahren entspricht. Bei dem Bestreben, ihre internen Abläufe auf den neuesten Stand zu bringen, benötigen Unternehmen aus traditionellen Branchen verstärkt entsprechende IT-Kompetenzen. Einzelne Geschäftsprozesse werden digitalisiert, die Geschäftsmodelle der Firmen selbst verändern sich, und letzten Endes kommt die Digitalisierung in der Produktion oder den Produkten selbst an. Hochspezialisiertes IT-Wissen inhouse ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Transformation.

Dem Fachkräftemangel begegnen Unternehmen daher auch in besonderem Maße mit der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Dass sie darauf großen Wert legen, zeigen die Zahlen der International Tech and Workforce Study. Demnach absolvierten im Jahr 2014 sage und schreibe 92 Prozent der IT-Mitarbeiter Schulungen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass 56 Prozent der deutschen Manager davon ausgehen, die Bedeutung der IT-Zertifizierungen werde in den nächsten zwei Jahren zunehmen. Für 61 Prozent ist klar, dass sich die Schulungsteilnehmer das in der Weiterbildung erworbene Fachwissen mit einem herstellerneutralen Abschlusstest nachweisen lassen.

Warum IT-Fachleute Zertifizierungen anstreben
Warum IT-Fachleute Zertifizierungen anstreben
Foto: CompTIA