UMTS-Studie: E-Mail wird Killerapplikation

Eine UMTS-Studie von Taylor Nelson Sofres (TNS) brachte überraschende Ergebnisse. Demnach gehören nicht Multimedia-Anwendungen, sondern der Versand und Empfang von E-Mails, News und Verkehrsinfos zu den bevorzugten UMTS-Diensten.

Am wenigsten populär sind der Studie zufolge interaktive Spiele und Gewinnspiele. Die Marktforscher von TNS befragten für die Untersuchung 13.058 Mobilfunk- und Internetnutzer in den USA und 12 europäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Slowakei, Spanien, Tschechien). Inhalt der Studie war unter anderem der Kenntnisstand über UMTS sowie das Interesse an künftigen mobilen Sprach- und Datendiensten.

Im europäisch-amerikanischen Vergleich ist das Thema UMTS mit 88 Prozent in Deutschland am bekanntesten. 44 Prozent der deutschen Mobiltelefonierer fühlen sich gut informiert über die dritte Mobilfunkgeneration. Dagegen meinen nach den Ergebnissen von TNS 86 Prozent der Briten, schlecht oder überhaupt nicht über UMTS informiert zu sein. In Italien sind dies 77 Prozent. Im Hightech-Wunderland USA sieht das ganz anders aus. Dort sind neun von zehn Bürgern eigenen Angaben zufolge über das Thema UMTS nur unzureichend oder überhaupt nicht informiert.

Bei 41 Prozent der deutschen Handy-Besitzer ermittelte TNS ein wachsendes Interesse, künftig Waren oder Dienstleistungen über ein UMTS-Mobiltelefon zu beziehen. Auf dem ersten Platz liegt dabei die Buchung oder Reservierung von Eintrittskarten (79 Prozent). Es folgen der Kauf von Büchern oder CDs (67 Prozent) sowie der Erwerb von Reisetickets (55 Prozent).

Laut Wolfgang Best von der deutschen TNS-Filiale geht es für die UMTS-Anbieter jetzt vor allem darum, die Aufmerksamkeit für die neue Technik zu erhöhen und insbesondere deren Vorzüge darzulegen: "Es bleibt eine Menge Arbeit zu leisten, um aufzuzeigen, dass das mobile Internet mit UMTS etwas Neues und Innovatives ist." Genau darin liegt des Pudels Kern. UMTS wird nur Erfolg haben, wenn die Unternehmen den Massenmarkt erreichen. Daher müssen die Betreiber dem Verbraucher den Mehrwert des neuen Mobilfunkstandards aufzeigen.

Weitere Informationen zum Thema UMTS finden Sie in den Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen, UMTS: Chance für Provider und Hersteller und UMTS: Technik, Markt und Anwendungen. (jma)