UMTS: mindestens 100-160 Mark im Monat

Der Mobilfunk der dritten Generation wird in Deutschland deutlich teurer als in unseren Nachbarländern. Die Netzbetreiber müssen ihren Kunden monatlich Dienstleistungen für mindestens 100 bis 160 Mark verkaufen, damit sich die milliardenschweren UMTS-Investitionen amortisieren, prognostiziert die Unternehmensberatung Mummert + Partner.

Der Grund: T-Mobil, Mannesmann Mobilfunk & Co. gaben für den Erwerb der UMTS-Lizenzen mit knapp 100 Milliarden Mark deutlich mehr aus als die Telefongesellschaften anderer Länder. Hinzu kommen noch Investitionen in die Netz-Infrastruktur in Höhe von rund 50 Millionen Mark. Daher müssten die deutschen Kunden mit weitaus höheren Preisen für die neuen Endgeräte und Dienste rechnen als ihre Nachbarn, sagt Mummert + Partner-Telekommunikationsexperte Andreas Hoffmann.

Demnach könnte sich zwar ein deutscher Nutzer bei einem günstigeren UMTS-Anbieter im Ausland anmelden und dann im deutschen Netz telefonieren. Laut Hoffmann ist aber zu erwarten, dass die deutschen Netzbetreiber hierfür saftige Roaming-Gebühren erheben werden. Diese würden jeglichen Preisvorteil zunichte machen. "Die Massenflucht aus dem deutschen Hochpreis-Funknetz zu ausländischen Gesellschaften würde sämtliche Kalkulationen der Mobilfunkgesellschaften durchkreuzen", meint Hoffmann.

Die Gesprächsminute wird dabei in etwa ebenso teuer wie heute. "Das Geld muss mit der Datenübertragung verdient werden", so Hoffmann weiter. Diese Leistungen sollen als exklusiver Service für UMTS-Kunden entsprechend hochwertig angeboten werden. Der Analyst sieht aber keine allzu hohe Nachfrage nach UMTS-Diensten. "Zwei von drei Handy-Neukunden nutzen heute die Prepaid-Angebote. Hier werden enttäuschende Umsätze realisiert, so dass die Masse der Verbraucher die hochpreisigen UMTS-Angebote kaum nutzen wird."

In den Reports UMTS: Dienste, Preise und Prognosen und UMTS: Chance für Provider und Hersteller erfahren Sie mehr zum Thema. Die Technik von UMTS erklärt unser Grundlagenartikel. (jma)