Flexible Arbeitsmodelle

Umfrage: Lieber Mehrarbeit als Pendeln

Mehr arbeiten, wenn der Arbeitsweg kürzer würde

Fast ein Drittel (29 Prozent) der deutschen Berufstätigen wäre bereit, mehr zu arbeiten, wenn sie durch mehr Flexibilität in der Wahl ihres Arbeitsortes ihre Pendelwege reduzieren könnten. Im internationalen Vergleich von 14 Nationen liegt Deutschland auf dem letzten Platz. Über 60 Prozent der Arbeitnehmer aus Frankreich, China und Indien würden mehr arbeiten, wenn sie so ihre Pendelzeiten verkürzen könnten. In weiteren sechs Nationen liegt dieser Anteil bei mindestens der Hälfte der Befragten (Belgien, USA, Mexiko, Kanada, Großbritannien, Japan).

Die gewonnene zusätzliche Zeit würden viele Befragte in die Menschen und Beschäftigungen investieren, die bei langen Arbeitszeiten und -wegen häufig zu kurz kommen. Zwei Drittel der Angestellten würden dann mehr Zeit mit dem Partner oder der Familie verbringen. 61 Prozent geben an, dass sie die Extra-Zeit für mehr Sport und die eigene Fitness nutzen möchten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) möchte während der zusätzlichen Freizeit Freunde treffen.

Der im August veröffentlichte Fehlzeiten-Report 2012 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt das gesundheitliche Risiko von übermäßigem Pendeln auf. Dies bezieht die AOK auf sogenannte mobile Angestellte, dazu gehören Wochenendpendler und Personen, die täglich mindestens eine Stunde zur Arbeit fahren oder ihren Wohnort aufgrund beruflicher Anforderungen gewechselt haben. Die Befragung belegt, dass bei einer Belastung durch übermäßiges Pendeln psychische Beschwerden wie Erschöpfung oder Niedergeschlagenheit zunehmen. Fazit der AOK: Wer seinen Angestellten flexibles Arbeiten oder Home Office-Tage ermöglicht und so die Pendelzeiten reduziert, kann als Arbeitgeber gegensteuern. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO.de.