UltraDMA/100 noch nicht offiziell

Die endgültige Verabschiedung der UltraDMA/100-Spezifikationen wird für Ende Juni erwartet. Bis dahin liegt das Namensrecht alleinig bei Quantum, die bei der Entwicklung der Schnittstelle federführend sind. Die bereits erhältlichen IBM Deskstar 40GV & 75GXP mit ATA-100-Interface bezeichnet IBM deshalb als UltraDMA/66+ Festplatten.

IBM hat sich bei seinen neuen Deskstar-Modellen durch ein Non-Disclosure-Abkommen mit Quantum verpflichtet, weder Details über die Spezifikationen weiterzugeben, noch den Namen UltraDMA/100 beziehungsweise ATA-100 offiziell zu verwenden. Entsprechende Abkommen sind auch mit den übrigen in der ATA-100-Entwicklung involvierten Partnern geschlossen. Nach der offiziellen Freigabe der Spezifikationen durch das T13-Komitee ist der ATA-100-Standard sowie die Namen frei verfügbar. Quantum verlangt hier keine Lizenzgebühren.

Ab Juli ist somit auch von den anderen Festplatten-Herstellern mit entsprechenden Produkten zu rechnen. Der erste Chipsatz, der ATA-100 unterstützt, ist der BX-Nachfolger 815 von Intel (Codename Solano) mit der ICH-2-Southbridge.

Das neue Festplatten-Interface hebt die maximale Datentransferrate von derzeit 66 MByte/s auf 100 MByte/s an. Erreicht wird dies durch kürzere Zykluszeiten. Die Datenübertragung mit beiden Taktflanken wird wie schon bei UltraDMA/66 beibehalten. Details zu den bisherigen ATA-Spezifikationen sowie den zugehörigen Timings finden Sie in unseren Grundlagenartikeln.

Wie sinnvoll der ATA-100-Standard zu diesem Zeitpunkt allerdings ist, bleibt mehr als fraglich. Aktuelle IDE-Festplatten erreichen gerade mal 30 MByte/s. Nur Raid-Systeme mit mehreren UltraDMA/100-Drives können davon profitieren. Hinter vorgehobener Hand geben die Hersteller von Festplatten selber zu, dass die Einführung von ATA-100 stark marketinggetrieben ist. Schließlich muss man wieder was Neues für zusätzliche Kaufanreize bieten. (cvi)