UGM 1.0 für Embedded-Grafikmodule veröffentlicht

XGI und Kontron haben auf der Computex in Taiwan offiziell die erste vollständige Designspezifikation des neuen ‚Universal Graphics Module’-Standards UGM vorgestellt.

Dank der Verwendung austauschbarer und skalierbarer Standardmodule sei der UGM-Standard der ökonomischste Weg, Embedded-Applikationen mit Highend-Grafik in kürzester Zeit zur Marktreife zu führen, so Kontron. Bis heute galten diese Vorteile nur für Computer-on-Modules.

XGI und Kontron haben UGM-Spezifikation und Marke auch für Drittanbieter frei zugänglich gemacht. Sie werden zukünftig von der UGM Interest Group verwaltet, die sich derzeit in Gründung befindet. Dabei sollen Anwender insbesondere von der unabhängigen Weiterentwicklung der Spezifikation profitieren.

„Die Veröffentlichung von UGM wird die Entwicklung zahlreicher Embedded-Grafikmodule auf Basis dieses offenen Standards beschleunigen. Kontron und XGI haben bereits Interessensbekundungen von anderen potenziellen Herstellern erhalten“, sagt Jonathan Shyi von XGI Technology.

„UGMs zielen auf den derzeit größten Markt in der Embedded-Computing-Technologie: proprietäre Designs“, ergänzt Dirk Finstel von Kontron. „Wir gehen davon aus, dass sich Module wie UGM mit ihrem Potenzial für hohe Stückzahlen und großes Wachstum umso mehr durchsetzen werden, je mehr offene Standards für modulare Designs verfügbar sind, da sie sich so in den Köpfen der OEM manifestieren und als verlässliche und für jeden Bedarf verfügbare Alternative zur vollständigen Eigenentwicklung wahrgenommen werden“, so Finstel weiter.

Der neue UGM-Standard definiert ein 84 x 95 mm universelles Grafikmodul, das Monitore mit der gesamten Bandbreite aktueller Videosignale versorgt. Entgegen der konventionellen Grafikkartenbestückung im 90-Grad-Winkel werden UGMs parallel zum Baseboard gesteckt. Das spart Platz und ermöglicht extrem flache und bedarfsgerecht skalierbare Designs. Noch wichtiger für Anwender sei jedoch die Langzeitverfügbarkeit der UGMs von mindestens drei bis fünf Jahren, so Kontron weiter. Die Implementierung der Grafikfunktionen und Treiber in kundenspezifische Designs soll besonders einfach und schnell möglich sein.

UGMs empfangen PCIExpress- und Videosignale über die 220 Pins des Steckverbinders via 1, 4, 8 oder 16 Lanes (PEG) und bereiten sie auf – inklusive Video-Capture-Funktionen und bis zu 1 GB Videospeicher. Die konvertierten Signale werden dann ebenfalls über den Steckverbinder wieder zurück zum Baseboard gesandt. Zur Wiedergabeseite hin unterstützt UGM 1.0 derzeit Dual LVDS, Dual DVI und Dual VGA.

Die Spezifikation UGM 1.0 steht ab sofort zum Download bereit. (dsc)