Bios-Nachfolger

Uefi-Tricks: Volle Power für Ihren PC

Der Bios-Nachfolger Uefi bietet ungeahnte Möglichkeiten in puncto Funktionsumfang, Komfort und Sicherheit. Wir gehen mit Ihnen ins Uefi-Setup und zeigen Ihnen die besten Tricks.

Schalten Sie Ihren Rechner ein, startet als Erstes über eine spezielle Software die Hardware-Erkennung. Diese Software initialisiert den Prozessor, den Arbeitsspeicher sowie ein grafisches Ausgabesystem, damit es anschließend den Start des Betriebssystems einleiten kann. Das Spezialprogramm befindet sich hierbei in einem eigenen Chip auf der Hauptplatine und verfügt über eine autonome Stromversorgung, die diese Startinformationen – etwa den Arbeitstakt und die Versorgungsspannung von CPU und Speicher – über Jahre bereithalten kann. In älteren Rechnern übernimmt diesen Job das Bios (Basic Input/Output System). In neueren PCs und Notebooks bieten die Hersteller seit 2009 zusätzlich den Bios-Nachfolger Uefi an (Unified Extensible Firmware Interface). Neben der intuitiveren Navigation mittels Maus bietet Uefi zahlreiche nützliche Neuheiten, die die Arbeit mit der Schnittstelle erleichtern, Limitierungen aus der IT-Vergangenheit beheben, die Einstellmöglichkeiten etwa fürs Übertakten mächtig erweitern, das System sicherer machen und die Fehleranalyse deutlich verbessern. Für mehr Sicherheit sorgt die Funktion „Secure Boot“. Der ab Werk aktivierte Mechanismus gestattet nur die Ausführung von signierten Bootloadern und schützt so vor widerspenstigen Bootviren.


Uefi: Das kann der Bios-Nachfolger alles besser

Dank Uefi können Sie aber auch einfach und bequem Updates für die Bios-/Uefi-Software sowie Mainboard-Tools einspielen, ohne das Betriebssystem laden zu müssen oder – noch komplizierter – dafür erst extra einen bootbaren Datenträger zu erstellen. Denn moderne Uefi-Versionen können eine Verbindung zum Support-Bereich des Hauptplatinenherstel-lers aufbauen und sich Updates direkt herunterladen. Der bereits im Uefi-Modus ansteuerbare Netzwerk-Controller erlaubt auf diese Weise auch gleich eine Fernwartung.

Uefi löst auch den Master Boot Record (MBR) ab, der Festplatten lediglich bis zu einer Kapazität von rund 2,1 Terabyte adressieren konnte, und ersetzt ihn durch den GUID Partition Table (GPT), der knapp eine Milliarde Terabyte verwalten kann. Voraussetzung für eine fehlerfrei arbeitende GPT ist jedoch ein 64-Bit-Betriebssystem für die Systempartition. Große Festplatten, die nur als Datenspeicher dienen, teilen Sie unter 32 Bit einfach in passend kleine MBR-Partitionen auf.

Viele Hersteller nutzen inzwischen auch die Möglichkeit, Diagnose-, Overclocking-, Steuerungs-, Überwachungs-und Wartungs-Tools in das Uefi-Setup einzubetten. So können Sie schon im Bios auf einen Blick die Spannungs-, Taktfrequenz-und Temperaturwerte zentraler Komponenten wie etwa CPU, RAM und Grafik in Echtzeit analysieren. Oder Sie starten ein automatisches Übertaktungs-Tool, das sich schrittweise an das maximal mögliche Tempo herantastet, ohne dass Sie auch nur einmal ins Betriebssystem booten müssen.

Eins der häufigsten Rechner-Upgrades ist das Nachrüsten einer schnelleren CPU. Die Kompatibilitätslisten der Mainboard-Hersteller verraten dabei, welche Uefi-Version für welches CPU-Modell notwendig ist.
Eins der häufigsten Rechner-Upgrades ist das Nachrüsten einer schnelleren CPU. Die Kompatibilitätslisten der Mainboard-Hersteller verraten dabei, welche Uefi-Version für welches CPU-Modell notwendig ist.

Zudem lassen sich in vielen Uefi-Setups Drehzahl-Temperatur-Profile für jeden einzelnen Lüfter definieren. Dank Uefi können Sie auch Temperatur-Schwellenwerte sowie dazu passende Gegenmaßnahmen festlegen – zum Beispiel das automatische Heruntertakten der betroffenen Komponente. Mittlerweile ist es in einigen Uefi-Setups sogar möglich, auf angeschlossenen Solid State Drives ein Secure Erase durchzuführen. Sie sehen, Uefi bietet ungeahnte Möglichkeiten. Wir möchten Ihnen die spannendsten und wichtigsten Funktionen nun im Detail näherbringen.

Uefi-Setup: So kommen Sie immer rein

Um Einstellungen im Uefi vorzunehmen, müssen Sie das Setup-Programm aufrufen. Dazu drücken Sie kurz nach dem Einschalten des Rechners oder Notebooks die Taste Entf, Esc oder F2. Ansonsten sollte der Startbildschirm die entsprechende Taste anzeigen oder Sie schauen gleich im Hauptplatinenhandbuch nach. Neue Windows-8.1-PCs können manchmal allerdings so schnell starten, dass Sie den passenden Zeitpunkt für den Tastendruck nur sehr schwer oder gar nicht finden. Um dieses Problem zu lösen, gibt es einen einfachen Trick: Gehen Sie unter Windows mit der Maus in das rechte obere Eck, um die Seitenleiste aufzurufen. Dort wählen Sie jeweils ganz unten „Einstellungen > PC-Einstellungen > Update/Wiederherstellung > Wiederherstellung“. Klicken Sie jetzt auf „PC neu starten“ und wählen Sie im folgenden Menü „Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmwareeinstellung“. Wenn Sie nun noch den geforderten Neustart ausführen, sollten Sie automatisch im Uefi-Konfigurationsmenü landen. Leider klappt das nicht bei jedem PC. In diesem Fall schauen Sie im Hauptplatinenhandbuch nach, mit welchem Tastendruck Sie bei einem weiteren Neustart ins Uefi-Setup kommen. Klappt das auch nicht, arbeitet Ihr Rechner vielleicht gar nicht im echten Uefi-Modus. Dann lesen Sie im Kasten „Uefi-Modus aktiv? So prüfen Sie den Uefi-Status“ auf dieser Seite weiter.

Wenn Sie dagegen im Uefi-Setup gelandet sind, können Sie nun bequem mit der Maus durch die Menüs navigieren. Nicht selten trifft es zu, dass per USB angeschlossene Mäuse zunächst nicht ansprechbar sind. Dieses Problem lösen Sie, indem Sie im Firmware-Setup bei der USB-Konfiguration nach einem Eintrag wie „Legacy USB Support“ oder ähnlich suchen und diese Funktion aktivieren („Enabled“). In seltenen Fällen – etwa bei optischen Gaming-Mäusen, die mit hohen Abtastraten arbeiten – kommt es zudem vor, dass sich die Mausbewegungen nur sehr stark verzögert auf dem Bildschirm widerspiegeln. Schließen Sie dann eine kabelgebundene Maus an. Ist dies nicht möglich, müssen Sie auf die klassische Art mithilfe der Pfeiltasten durch das Uefi-Setup manövrieren, via Enter-Taste Eingaben bestätigen und Änderungen per Esc-oder F10-Taste speichern und den Rechner neu starten.