Linux

Ubuntu - So sparen Sie Strom mit Bordmitteln

Suspend und Hibernate testen und nutzen

Von den beiden effektiven Schlafzuständen „Bereitschaft“ (Suspend to RAM, S3 mit minimalem Stromverbrauch) und „Hibernate“ (Suspend to Disk, S4 ohne Stromverbrauch) bieten Ubuntu und Mint offiziell lediglich die „Bereitschaft“ in den Systemeinstellungen an. Nun kann es aber sein, dass der Rechner diese „Bereitschaft“ gar nicht unterstützt und nach dem Aufwachen der Bildschirm schwarz bleibt. Damit dies nicht mit wichtigen geöffneten Daten geschieht, sollten Sie die Funktion immer erst testen, bevor Sie sie aktivieren. Dabei können die Terminal-Befehle

pm-is-supported –-suspend
pm-is-supported --hibernate

helfen und per Exit-Code mitteilen, ob der Rechner diese Zustände unterstützt. Ist der Exit-Code (zu erfragen mit nachfolgendem „echo $?“) gleich „0“, wird der abgefragte Zustand unterstützt, bei Exit-Code „1“ hingegen nicht. Ein positiver Exit-Code 0 heißt aber vorerst nur, dass das Notebook oder der PC den Energiezustand im Prinzip beherrschen. Gewissheit erhalten Sie, indem Sie die Zustände einfach manuell erzwingen und dann das Gerät wieder aufwecken. Dies erledigen Sie ohne geöffnete Daten und Programme, sodass auch bei Misserfolg keine Daten verlorengehen. Der Terminal-Befehl mit root-Rechten

sudo pm-suspend

löst die „Bereitschaft“ aus. Wenn das Notebook danach per Tastendruck erfolgreich startet, können Sie diesen Ruhezustand in den Systemeinstellungen unbesorgt aktivieren. Der Befehl

sudo pm-hibernate

erzwingt ein Suspend to Disk, was auf die Swap-Partition erfolgt und daher eine solche voraussetzt. Mit diesem zweiten Befehl (sofern das Aufwachen gelingt) können Sie auf der Kommandozeile ein Hibernate erreichen, was Ubuntu und Co. an der Oberfläche nicht mehr anbieten. Außerdem ist es eine gute, wenn auch beim Aufwachen etwas langsamere Alternative, wenn ein Notebook den Bereitschaftsmodus nicht unterstützt.

Strommessgerät: Wem die Mittel der Software- Analyse nicht ausreichen, erhält ab zehn Euro ein Messgerät. Das abgebildete Voltcraft-Gerät ist mit 35 Euro relativ teuer, aber vorbildlich exakt.
Strommessgerät: Wem die Mittel der Software- Analyse nicht ausreichen, erhält ab zehn Euro ein Messgerät. Das abgebildete Voltcraft-Gerät ist mit 35 Euro relativ teuer, aber vorbildlich exakt.

Troubleshooting des Suspend-Modus („Bereitschaft“)

Wenn der Befehl pm-is-supported --suspend dem Gerät die betreffende Fähigkeit bescheinigt, der praktische Versuch aber dennoch scheitert, helfen meistens kleine Nachbesserungen. Ein typisches Symptom ist das hörbare Aufwachen des Rechners aus der Bereitschaft, wonach aber der Bildschirm schwarz bleibt. Hier hilft der Wechsel zu einem proprietären Grafiktreiber: In Ubuntu verwenden Sie „Systemeinstellungen > Software & Aktualisierungen > Zusätzliche Treiber“, unter Linux Mint das Applet „Systemeinstellungen > Gerätetreiber“. Machen Sie nach der Installation des Treibers erst einen Neustart, bevor Sie die „Bereitschaft“ über das Sitzungsmenü von Ubuntu oder im Hauptmenü von Linux Mint testen.

Ein weiterer möglicher Grund für das Scheitern des grafischen X-Servers beim Aufwachen sind Desktop-Effekte, die mit dem beliebten Zusatz-Tool Ccsm (CompizConfig-Settings-Manager) aktiviert wurden. Wer das Stromsparen priorisiert, sollte die Effekte schrittweise abschalten und den Erfolg testen.

(PC-Welt/ad)