Microblogging-Dienst sticht E-Mail und Co mit seiner Reichweite aus

Twitter wird zum Hoffnungsträger der Jobsuchenden

Twitter entwickelt sich immer mehr zum besten Freund von Arbeitslosen und Jobsuchenden. Einer der größten Vorteile der Seite ist die immense Reichweite, die E-Mail, Jobplattformen und selbst Facebook nie aufbringen können. Das Publikum auf Twitter ist potenziell grenzenlos - ein Nutzen der mittlerweile sowohl bei Personalvermittlern und -abteilungen als auch bei Jobsuchenden Aufmerksamkeit gefunden hat.

Allein im vergangenen Monat seien 340.000 Jobs auf Twitter gelistet gewesen, so William Fischer, Mitbegründer der WorkDigital Ltd., die unter anderem die Seite TwitJobSearch ins Leben gerufen hat.

Klassische Jobportale sehen Twitter nicht als Konkurrenz, sondern eher als Ergänzung der eigenen Angebote. "Die intuitive Bedienbarkeit, die Verfügbarkeit, sowie der Umfang des Angebots spielt für den einzelnen User eine große Rolle. Monster Worldwide integriert sein Angebot auch auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter und Youtube, um über Monster hinaus die richtigen Kandidaten mit Arbeitgebern zusammenzubringen", sagt Barbara Wiesinger, Country Manager & Sales Director Austria bei Monster Worldwide, gegenüber pressetext.

Abwanderung auf Social Networks sei keine Gefahr. "Wir beobachten derzeit sogar einen Anstieg der Jobsuchenden. Anfang 2009 hat Monster einen neugestalteten Internetauftritt mit einem erweiterten und verbesserten Angebot gestartet", so Wiesinger weiter. Zusätzlich könne die Plattform über die Social-Media-Kanäle die Nutzer auch außerhalb von Monster erreichen. "Außerdem planen wir in Kürze unseren Firmenkunden für diese Kanäle maßgeschneiderte Dienstleistungen zum Thema Social Recruiting anzubieten", verrät Wiesinger im pressetext-Interview.

TwitJobSearch hat mit JobDeck kürzlich ein neues Tool herausgebracht, das Twitter nach Jobpostings durchsucht und dabei auf den Kontext achtet, in dem bestimme Schlüsselbegriffe gebraucht werden. Die Applikation listet auch Tweets von Personalabteilungen und indiziert Stellenangebot-Updates von Seiten wie LinkedIn. Werbetreibende, unter anderem große Marken wie Adidas oder KFC, nutzen JobDeck zur Ausschreibung von offenen Stellen und erhalten gegen Bezahlung eine bessere Reihung in der Suche.

"Twitter ist ein einfacherer, schnellerer und billigerer Weg, um Personal zu finden", meint Fischer. Bei WorkDigital sei man überrascht, welch großen Anklang die Jobsuche und -anwendungen auf Twitter gefunden hätten. Auch andere Firmen, die sich in dem Bereich Jobsuche auf die Seite vorwagten, staunen darüber, welches Potenzial Twitter dahingehend bietet.

Twitter sei das stärkste Rekrutierungstool überhaupt, meint etwa Richard Barton, Chef der Immobilienwebseite Zillow.com. Er selbst hat bereits drei neue Mitarbeiter über Twitter angeheuert, unter anderem den aktuellen Marketingchef. "Twitter ist für Jobausschreibungen deshalb besonders nützlich, weil die Adressaten anders als bei E-Mail nicht darauf antworten müssen, außer sie haben tatsächliches Interesse an einer Bewerbung oder kennen jemanden, der Interesse haben könnte", sagt Barton. (pte/jtr)